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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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688. Aus diesen Gründen bedarf es weiterhin einer eigenständigen Europäischen<br />

Nachhaltigkeitsstrategie (Deutscher Bundestag 2011a; Bundesregierung <strong>2012</strong>, S. 66; EEAC<br />

2011b). Die im Lichte der Zukunftsverantwortung und globalen Gerechtigkeit zu setzenden<br />

ökologischen Leitplanken haben im Sinne einer Langfristökonomie Priorität gegenüber<br />

kurzfristigen Wachstumszielen (s. Kap. 1.2) und bedürfen einer eigenständigen und nicht nur<br />

abgeleiteten Zielbestimmung. Daher sollte die EU-Nachhaltigkeitsstrategie als<br />

übergeordnete Langfriststrategie fortgeschrieben werden.<br />

Wichtig ist eine europäische Nachhaltigkeitsstrategie auch für eine wirksame<br />

Mehrebenensteuerung. Sie bildet das europäische Bindeglied zwischen der internationalen<br />

Rio-Agenda (SRU 2004, Kap. 13) und den nationalen und regionalen<br />

Nachhaltigkeitsstrategien. Damit verbunden ist auch die Bildung <strong>von</strong> Institutionen und<br />

Netzwerken wie dem European Sustainable Development Network, dem Sustainable<br />

Development Observatory des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses und dem<br />

europäischen Netzwerk der Umwelt- und Nachhaltigkeitsräte (REIMER 2009; SCHOMERUS<br />

2011; Bundesregierung <strong>2012</strong>). Diese im Rahmen der Nachhaltigkeitspolitik entstandenen<br />

Institutionen sind ohne eine erneuerte europäische Nachhaltigkeitsstrategie gefährdet. Die<br />

erneuerte EU-Nachhaltigkeitsstrategie sollte zudem mit dem zu entwickelnden<br />

umweltpolitische Zielsystem des 7. Umweltaktionsprogramms (UAP) verknüpft werden (s.<br />

Abschn. 11.3.5.1), sei es, dass sie den allgemeinen Begründungsrahmen für solche Ziele<br />

formuliert, sei es, dass sie einzelne Ziele aufgreift.<br />

11.3.4.2 Deutschland: Nationale Nachhaltigkeitsstrategie<br />

689. Im April 2002 hat die Bundesregierung eine nationale Nachhaltigkeitsstrategie unter<br />

dem Titel „Perspektiven für Deutschland“ veröffentlicht. Vier weitere Berichte (2004, 2005,<br />

2008 und <strong>2012</strong>) hatten die Aufgabe, über den Fortgang der Strategie zu berichten und<br />

wichtige Handlungsfelder weiterzuentwickeln. Der nachfolgende Abschnitt ist eine<br />

Aktualisierung des im September 2011 vorgelegten Kommentars zum Entwurf des<br />

Fortschrittsberichts <strong>2012</strong> (SRU 2011a).<br />

Der SRU begrüßt die Fortschreibung der Nachhaltigkeitsstrategie. Im internationalen<br />

Vergleich ist die deutsche Nachhaltigkeitsstrategie vorbildlich (NIESTROY 2005; OECD<br />

2006). Ihre Stärken liegen insbesondere in ihrem zielorientierten Ansatz sowie der<br />

Verankerung <strong>von</strong> Managementinstrumenten und einem unabhängigen Monitoringverfahren<br />

(SRU 2008, s. Kap. 1.3). Positiv ist auch, dass die Strategie institutionell gut eingebettet ist,<br />

durch das Kanzleramt koordiniert wird und Aufmerksamkeit auf höchster politischer Ebene<br />

erhält (STIGSON et al. 2009). Der Fortschrittsbericht belegt, dass die deutsche<br />

Nachhaltigkeitsstrategie ein ernsthafter und aktiver Prozess ist, der Kontinuität über mehrere<br />

Legislaturperioden und unterschiedliche Regierungen aufweist, das Regierungshandeln auf<br />

Nachhaltigkeitsziele verpflichtet und wichtige Impulse in die Gesellschaft gibt. Dennoch<br />

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