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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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238<br />

4.3.5.1 Elektrifizierung des Straßengüterverkehrs<br />

257. Zur Elektrifizierung des Straßengüterverkehrs erscheinen dem SRU leitungsgeführte<br />

Lkws, sogenannte Trolley-Trucks (E-Trolleys), eine vielversprechende Option zu sein. Ihre<br />

Technik ist mit der <strong>von</strong> Trolley-Bussen (Oberleitungsbusse – Obusse) vergleichbar, wie sie<br />

beispielsweise in Genf, Luzern und auch Solingen im öffentlichen Personennahverkehr<br />

eingesetzt werden. In einem Trolley-Truck werden Elektromotoren (zentrale Antriebseinheit<br />

oder Radnabenmotoren) mithilfe eines Stromabnehmers und Umrichters über eine fest<br />

verlegte Versorgungsleitung mit Elektrizität gespeist, wobei ein Schleifschuh oder eine<br />

Schleifleiste im Stromabnehmer an die Versorgungsleitung gedrückt wird. Der<br />

Stromabnehmer sollte so flexibel sein, dass Ausweich- oder Überholmanöver möglich sind.<br />

Die Versorgungsleitung kann entweder im Straßenkörper neben der Fahrbahn<br />

(Stromschiene) oder darüber (Oberleitungen) liegen. Sie wird über regelmäßige<br />

Einspeisepunkte elektrisch versorgt.<br />

Entscheidende Vorteile einer Installation der Oberleitung über der rechten Fahrspur<br />

gegenüber anderen Installationsarten sind zum Beispiel eine geringere Fehleranfälligkeit,<br />

bessere Integration in den Verkehr und niedrigere Kosten. Ein solches System für den<br />

Straßengüterverkehr bedarf gegebenenfalls modularer, zum Teil redundanter<br />

Übertragungskomponenten und Sicherheitseinrichtungen oder eines flexibel abrufbaren<br />

Energiespeichers im Fahrzeug (z. B. Doppelschichtkondensatoren). Diese dienen dazu,<br />

Unterbrechungen der Energieversorgung – beispielsweise durch Unfall- oder Baustellen – zu<br />

vermeiden und die Flexibilität – beispielsweise für Ausweichvorgänge – zu erhöhen und<br />

Gefahren zu minimieren. Insbesondere Fragen der Fehleranfälligkeit und Sicherheit der<br />

Verwendung eines solchen Systems im Straßengüterverkehr müssen noch genauer<br />

untersucht werden. Hierbei sollte auf Erfahrungen mit ähnlichen Systemen wie der<br />

elektrifizierten Bahn oder Obus-Systemen, bei denen alle wesentlichen Sicherheitsfragen<br />

seit Jahrzehnten intensiv untersucht worden sind, zurückgegriffen werden.<br />

Ein Trolley-Truck-System kann verhältnismäßig einfach ins bestehende Fernstraßensystem<br />

integriert werden. Dafür sind grundsätzlich keine zusätzlichen Fahrspuren erforderlich, wenn<br />

bei dreispurigen Fahrbahnen, wie auf den Hauptstrecken der Autobahnen, die rechte<br />

Fahrspur mit Oberleitungen ausgestattet wird. Gegebenenfalls bedarf es einer<br />

Fahrbahnverstärkung, wenn das durch den Einsatz <strong>von</strong> Telematik mögliche, deutlich höhere<br />

Transportaufkommen durch gleiche Fahrgeschwindigkeit und geringere Lkw-Abstände<br />

genutzt wird. Das zu erwartende Güterverkehrswachstum wird entsprechende<br />

Fahrbahnverstärkungen jedoch vermutlich ohnehin erfordern, sodass hierdurch keine oder<br />

allenfalls geringe Zusatzkosten entstehen würden.<br />

Es spricht vieles dafür, die Trolley-Trucks zusätzlich mit einem Verbrennungsmotor<br />

auszustatten, um diese dieselelektrisch betreiben zu können (Hybrid-Lkw). Dieselelektrisch<br />

betriebene Lkws sind bereits heute erhältlich. Der zusätzliche Verbrennungsmotor erhöht

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