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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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Schutzgebieten auf dem Land auf 17 % und auf dem Meer auf 10 % zu erhöhen, nicht<br />

behindert werden (SCBD 2010).<br />

152. Die EU hat eine Vereinbarung mit Chile über den Zugang zu Rohstoffen<br />

unterzeichnet und ist derzeit bestrebt, ähnliche Übereinkommen mit Argentinien und<br />

Brasilien abzuschließen. Die ersten Rohstoffpartnerschaften der Bundesrepublik wurden mit<br />

der Mongolei und Kasachstan unterzeichnet (Bundesregierung und Regierung der Mongolei<br />

2011; Bundesregierung und Regierung der Republik Kasachstan <strong>2012</strong>). Auch eine<br />

Rohstoffpartnerschaft mit Russland wird <strong>von</strong> Wirtschaftsvertretern befürwortet. Damit solche<br />

Abkommen auch aus ökologischer Sicht Erfolge aufweisen können, müssen sie eine<br />

Balance zwischen Umweltstandards und Rohstoffsicherung herstellen. Die beiden<br />

Abkommen beinhalten zwar als einen Schwerpunkt die Umsetzung <strong>von</strong> Umwelt- und<br />

Sozialstandards bei der Rohstoffgewinnung und -aufbereitung (Artikel 2 Absatz 3 lit. d).<br />

Allerdings werden diese Standards nicht präzisiert, obwohl beispielsweise in den Abkommen<br />

auf die ILO-Kernarbeitsnormen verwiesen werden könnte. Auch die Klauseln über die<br />

Beratung beim umwelt- und sozialverträglichen Abbau <strong>von</strong> Rohstoffen und deren<br />

Verarbeitung sind in den Rohstoffpartnerschaften sehr weich formuliert. Im Gegensatz zu<br />

dem Abkommen mit der Mongolei fehlt im Vertrag mit Kasachstan der Absatz über die<br />

Ausgestaltung der geplanten Beratung.<br />

Die zweite Leitidee im Entwurf des Deutschen Ressourceneffizienzprogramms (BMU 2011a)<br />

lautet „Globale Verantwortung als zentrale Orientierung unserer nationalen Ressourcenpolitik<br />

sehen“. Dazu wird unter anderem ausgeführt: „Hierzu wird sich die Bundesregierung in der<br />

Kooperation mit ihren Partnerländern und in europäischen und internationalen Gremien<br />

intensiv um die nachhaltige Ausgestaltung der Extraktionsverfahren und die stetige<br />

Verbesserung der Umweltstandards in Rohstoffabbau und -verarbeitung bemühen“ (BMU<br />

2011a). Diesem Anspruch werden die bisherigen Rohstoffpartnerschaften offensichtlich nicht<br />

gerecht.<br />

Internationales Rohstoffrahmenabkommen<br />

153. Zertifizierung <strong>von</strong> Importen oder bilaterale Rohstoffabkommen können als erste<br />

Schritte auf dem Weg zu internationalen Rohstoffabkommen gewertet werden. Gleichwohl<br />

werden sie alleine keine befriedigenden Lösungen anbieten können, weil sie Spielräume für<br />

Ausweichreaktionen der Wirtschaftsakteure bieten.<br />

Deshalb sollte die Idee internationaler Rohstoffrahmenabkommen aktiv verfolgt werden.<br />

Diese haben aber nur eine Chance, wenn man sie nicht isoliert nur umweltpolitisch<br />

formuliert, sondern auch die Erlösziele der Exportländer beachtet. Auch<br />

entwicklungspolitische Ziele, so vor allem die Verwendung der Erlöse (Rohstoffrenten) für<br />

Armutsbekämpfung, die soziale und physische Infrastruktur oder die Diversifikation der<br />

Volkswirtschaften, sollten Berücksichtigung finden, insbesondere um Einkommenstransfers

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