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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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standardisierten Methoden ermittelt und auf die Gesamtfläche hochgerechnet werden. Die<br />

Umweltverträglichkeit der Landnutzung in Bezug auf die biologische Vielfalt soll dabei<br />

beobachtet werden. Vor allem die Qualität der flächenmäßig dominierenden<br />

Normallandschaft (außerhalb <strong>von</strong> Schutzgebieten) ist für die Erhaltung der biologischen<br />

Vielfalt grundlegend und wird in der ÖFS berücksichtigt. Die statistische Relevanz beruht auf<br />

einer Stratifizierung der Stichprobenflächen nach der naturräumlichen Gliederung<br />

Deutschlands. Der Aufbau des Monitorings im Rahmen der ÖFS ist modular. Dabei werden<br />

auf Ebene I Landschaften und Biotoptypen ermittelt, deren Größe, Verteilung, Strukturierung<br />

und Qualität. Ebene II dokumentiert die Qualität der Biotope, ihre Artenvielfalt und<br />

Artenausstattung (DRÖSCHMEISTER 2001). Die ÖFS ist darauf hin konzipiert, drei<br />

Belastungsformen zu dokumentieren: Zerstörung, Zerschneidung und qualitative<br />

Belastungen.<br />

Eine praktische Erprobung <strong>von</strong> Teilkomponenten erfolgte 1990 in Brandenburg, Berlin und<br />

Thüringen (Statistisches Bundesamt 1998). Umgesetzt wird die ÖFS bis heute nur in<br />

Nordrhein-Westfalen (KÖNIG 2003; 2010). Baden-Württemberg plant die Einführung der<br />

ÖFS (Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr Baden-Württemberg 2011, S. 44).<br />

Monitoring <strong>von</strong> Ökosystemleistungen<br />

594. Im Rahmen der Umsetzung der neuen Biodiversitätsstrategie der EU sollen zukünftig<br />

auch Ökosystemleistungen erfasst werden (vgl. Abschn. 1.2.2). Die EEA hat daher<br />

ausgehend vom Millennium Ecosystem Assessment (MA) ein neues Klassifizierungssystem<br />

entwickeln lassen: das Common International Classification of Ecosystem Goods and<br />

Services (CICES) (HAINES-YOUNG und POTSCHIN 2010). CICES bietet die Möglichkeit,<br />

Ökosystemleistungen in bereits laufende Initiativen, wie das internationale System der<br />

umweltökonomischen Gesamtrechnungen (System of Integrated Environmental and<br />

Economic Accounting – SEEA), den Humanentwicklungsindex des Entwicklungsprogramms<br />

der Vereinten Nationen (United Nations Development Programme – UNDP), die Messung<br />

des gesellschaftlichen Fortschritts der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und<br />

Entwicklung (Organisation for Economic Co-operation and Development – OECD) oder den<br />

<strong>von</strong> der EU geplanten Regelungsrahmen für die umweltökonomische Gesamtrechnung mit<br />

einzurechnen (wie gefordert in Europäische Kommission 2011b).<br />

Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) der Schweiz hat auf der Grundlage <strong>von</strong> MA und CICES<br />

als erstes europäisches Land ein Inventar entwickelt, mit dem Ökosystemleistungen, die<br />

direkt dem Menschen zugutekommen, für eine wohlfahrtsbezogene Umweltberichterstattung<br />

erfasst werden können (STAUB et al. 2011). Sie werden damit messbar und<br />

kommunizierbar. Als Rahmen für eine nachhaltige Landschaftsentwicklung wurden<br />

Ökosystemleistungen exemplarisch für verschiedene Landnutzungen der<br />

Biosphärenreservate Oberlausitz und Schwäbische Alb nach dem Schema des MA erfasst.<br />

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