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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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Das Thema Mobility Pricing muss daher in Deutschland noch weiter erforscht und diskutiert<br />

werden.<br />

Parkraummanagement<br />

323. Das Parkplatzangebot und die Verfügbarkeit <strong>von</strong> Parkraum stellen wichtige<br />

Einflussgrößen der Verkehrsmittelwahl in Ballungsräumen dar (LEHMBROCK 1991, S. 1).<br />

Bestandteile der Parkraumbewirtschaftung sind die Erhebung <strong>von</strong> Parkgebühren, die<br />

zeitliche Begrenzung der Parkraumnutzung und – als zentraler Aspekt – die physische<br />

Begrenzung des Parkraums. Die einzelnen Komponenten können differenziert kombiniert<br />

und dadurch den örtlichen Gegebenheiten angepasst werden. Eine Lenkungswirkung zur<br />

Entlastung der Ballungsräume vom Autoverkehr wird mit dieser Maßnahme nur erreicht,<br />

wenn der Parkraum verknappt wird. Anderenfalls zeigt die Erfahrung, dass nur die Parkdauer<br />

verkürzt wird, im ungünstigsten Fall mit einer hohen Wechselfrequenz der parkenden Autos.<br />

Bislang hat der SRU die Wirksamkeit der öffentlichen Parkraumbewirtschaftung zur<br />

Verlagerung des motorisierten Individualverkehrs auf umweltfreundliche Verkehrsmittel wie<br />

das Fahrrad und den ÖPNV eher skeptisch bewertet (SRU 2005, Tz. 579–583). Grund dafür<br />

war, dass das private Stellplatzangebot in Innenstädten einen erheblichen Anteil der zur<br />

Verfügung stehenden Parkplätze ausmacht, der öffentlichen Parkraumbewirtschaftung aber<br />

entzogen ist. Dem kann allerdings durch eine Reduktion des Stellplatzneubaus durch<br />

Beschränkungssatzungen und der Ablösung <strong>von</strong> Stellplatzbaupflichten begegnet werden<br />

(LEHMBROCK 1991; HUBER-ERLER 2010).<br />

Parkraumkonzepte werden in umfassenden Untersuchungen positiv bewertet (BAIER et al.<br />

2000; BRACHER und LEHMBROCK 2008; PONEL 1999; HUBER-ERLER 2010). Es wird<br />

hervorgehoben, welche Bedeutung sie für die Umgestaltung des Straßenraums, die<br />

Verbesserung der Umfeldqualität und die bessere Verkehrssicherheit haben. Die<br />

Parkraumbewirtschaftung kann insbesondere dann dazu beitragen, den Verkehr in<br />

Ballungsräumen zu reduzieren, wenn sie in ein Mobilitätskonzept eingebunden ist, gut<br />

vorbereitet und kommuniziert wird und attraktive Alternativen zur Nutzung des eigenen Pkw<br />

zur Verfügung stehen (BRACHER und LEHMBROCK 2008). Die Kombination <strong>von</strong><br />

Parkraumbewirtschaftung und anderen Maßnahmen sowie eine sinnvolle Gesamtkonzeption<br />

(wie im Verkehrsentwicklungsplan 2010 <strong>von</strong> Berlin unter dem Titel „Masterplan Parken“<br />

vorgesehen) kann erhebliche Synergieeffekte erzielen (BRACHER und LEHMBROCK 2008,<br />

S. 112; LEHMBROCK und HERTEL 2007; HUBER-ERLER 2010).<br />

5.5.2 Angleichung <strong>von</strong> Raum und Geschwindigkeiten<br />

Umverteilung des öffentlichen Raums<br />

324. In Ballungsgebieten ist der zur Verfügung stehende Platz für den Verkehr besonders<br />

begrenzt. Diese Tatsache erfordert gegenseitige Rücksichtnahme im Verkehr. Moderne<br />

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