09.12.2012 Aufrufe

rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

552<br />

Der Einsatz <strong>von</strong> Düngemitteln führt zu einem erhöhten Eintrag <strong>von</strong> Nährstoffen in die Umwelt<br />

mit negativen Auswirkungen auf die meisten naturnahen und natürlichen Ökosysteme.<br />

Beispielsweise betrug der Anteil der untersuchten Flächen ohne Überschreitungen<br />

ökosystemspezifischer Belastungsgrenzen für eutrophierende Stickstoffeinträge<br />

(exceedance of critical loads of nutrient nitrogen) in Deutschland im Jahr 2004 nur 4,3 %<br />

(SUKOPP et al. 2010). Zur Bewertung des Zustands eines Ökosystems ist daher auch die<br />

Überwachung der vorhandenen Nährstoffe notwendig.<br />

10.3.4.2 Beispiele für kritische Stoffe mit besonderen Anforderungen<br />

an das Monitoring<br />

607. Im Folgenden wird an Beispielen dargestellt, welche Beiträge Monitoring zum Schutz<br />

des Menschen und der Umwelt vor Stoffeinträgen bereits leistet oder leisten kann. Im<br />

Zentrum der vorsorgenden Stoffpolitik stehen heute Stoffe mit langfristigen Risikopotenzialen<br />

(PBT-Stoffe und CMR-Stoffe) und Stoffe, die schon in geringen Konzentrationen in<br />

physiologische Regulierungsmechanismen <strong>von</strong> Organismen eingreifen (endokrine<br />

Wirkungen, vgl. Tz. 612 f.). Einige problematische Stoffeinträge wurden zwar minimiert, doch<br />

konnte die Forschung neue Wirkungsmechanismen <strong>von</strong> bekannten Umweltschadstoffen und<br />

<strong>von</strong> bis dahin nicht als solche klassifizierten Stoffe nachweisen, zum Beispiel für per- und<br />

polyfluorierte Verbindungen. In anderen Fällen stellt sich trotz Erfolgen in der<br />

Emissionskontrolle die Notwendigkeit zur weiteren Minderung, weil die Bewertung möglicher<br />

Gesundheitsrisiken neue Erkenntnisse, zum Beispiel für die Bewertung <strong>von</strong> Blei, erbracht<br />

hat. Aus der Gruppe der für die Umwelt besonders kritischen Stoffe werden im Folgenden<br />

ein Schwermetall, eine Stoffgruppe mit persistenten, bioakkumulierbaren und toxischen<br />

Eigenschaften, die Gruppe der endokrin wirksamen Stoffe und ein häufiges<br />

Pflanzenschutzmittel herausgegriffen. Für diese ist ein Monitoring wegen ihrer öko- und<br />

humantoxischen Wirkungen notwendig.<br />

Schwermetalle und „neue“ Wirkungen: Blei<br />

608. Blei ist ein Metall mit bekannter und ubiquitärer Verbreitung. Im Unterschied zu vielen<br />

organischen Substanzen können Metalle nicht biologisch abgebaut werden, ihre Verbreitung<br />

unterliegt daher einem Kreislauf. Um die Belastung <strong>von</strong> Mensch und Umwelt effektiv zu<br />

reduzieren, müssen toxische Metalle diesem Kreislauf entzogen werden. Der Eintrag <strong>von</strong><br />

Schwermetallen in die Oberflächengewässer bedeutet eine Beeinträchtigung aquatischer<br />

Lebensgemeinschaften. Trotz der Reduktionen bei Blei um 89 % zwischen 1985 bis 2005<br />

bestehen im Rahmen der Schwebstoffuntersuchungen der Bund/Länder-<br />

Arbeitsgemeinschaft Wasser weiterhin Probleme bezüglich der<br />

Schwermetallkonzentrationen, so auch bei Blei. Die Gewässer-Güteklasse II konnte im Jahr<br />

2010 für Blei daher nur an 78 % der Messstellen erreicht werden (UBA <strong>2012</strong>). Zur Ermittlung<br />

der Prioritäten für weitere Reduktionsmaßnahmen sowie zur Überwachung des Erfolgs

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!