09.12.2012 Aufrufe

rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

60<br />

1.6 Herausforderungen für Politik, Gesellschaft<br />

und Wissenschaft<br />

82. Im vorliegenden Kapitel wurde argumentiert, dass noch große Spielräume für<br />

Entkopplung <strong>von</strong> Wachstum und Umweltnutzung bestehen und dass entschiedenere<br />

politische Rahmenbedingungen notwendig sind, um eine Verminderung der Umweltnutzung<br />

auf allen Ebenen zu erreichen. Es kann allerdings nicht ausgeschlossen werden, dass eine<br />

Entkopplung nicht in allen Bereichen in ausreichendem Maße gelingt und dass längerfristig<br />

ökologische Grenzüberschreitungen nur bei begrenztem oder verlangsamtem<br />

Wirtschaftswachstum vermieden werden können. Auch in diesem Fall sollte das Ziel der<br />

Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen im Vordergrund stehen und alle dafür<br />

notwendigen Anstrengungen sollten unternommen werden. Aus der bisherigen Analyse<br />

ergeben sich drei grundlegende Strategieansätze, auf die Einhaltung ökologischer Grenzen<br />

hinzuwirken:<br />

– Zunächst müssen auf den relevanten Ebenen – je nach Art des Umweltgutes auf globaler,<br />

europäischer, nationaler oder ggf. auch sub-nationaler Ebene – Umweltziele formuliert<br />

und institutionalisiert werden, die mindestens die Einhaltung wissenschaftlich fundierter<br />

Grenzen der Tragekapazität sicherstellen.<br />

– Mit Blick auf diese Ziele müssen Strategien für eine weitreichende Transformation der<br />

Industriegesellschaft entwickelt werden, die neben einem radikalen Technikwandel auch<br />

soziale Innovationen und Veränderungen der Konsum- und Lebensstile anstoßen<br />

müssen.<br />

– Schließlich müssen zentrale gesellschaftliche Funktionssysteme auf eine Zukunft<br />

vorbereitet werden, in der die Volkswirtschaft nur in sehr geringem Maße wächst. Dies ist<br />

nur durch eine Abkehr <strong>von</strong> der bisher dominanten Strategie zu erreichen, die soziale Ziele<br />

durch eine Erhöhung des Wirtschaftswachstums zu erreichen versucht. Je besser dies<br />

gelingt, umso unabhängiger wird die Gesellschaft <strong>von</strong> einem fortgesetzten<br />

Wirtschaftswachstum.<br />

Um solche Ansätze zu entwickeln, ist unter anderem eine neue Forschungsagenda für die<br />

Wirtschaftswissenschaften zu entwickeln, die sich insbesondere der Frage<br />

makroökonomischer Stabilität in einer „vollen Welt“ (full world, vgl. DALY 2005) widmet.<br />

1.6.1 Umweltziele setzen, Wissenschaft und Politik stärker<br />

verzahnen<br />

83. Politisches Handeln kann nur auf eine Einhaltung ökologischer Grenzen ausgerichtet<br />

werden, wenn zunächst eine breite gesellschaftliche Übereinstimmung über die<br />

entsprechenden Umweltziele erreicht wird (vgl. Kap. 11). Die Festlegung <strong>von</strong><br />

Umweltqualitätszielen muss dabei in angemessener Weise das Wissen um ökologische

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!