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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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– eine Reduktion des Konsums tierischer Produkte (v. a. Fleisch- und Milcherzeugnisse),<br />

– beim Konsum <strong>von</strong> Fleisch- und Milchprodukten: die Bevorzugung <strong>von</strong> Produkten aus<br />

extensiver Weidehaltung bzw. aus Fütterung mit extensiv produziertem Futter,<br />

– die Bevorzugung <strong>von</strong> ökologisch hergestellten Produkten bzw. <strong>von</strong> Produkten, die zur<br />

Erhaltung einer artenreichen Landschaft beitragen,<br />

– eine Reduktion des Konsums <strong>von</strong> Produkten aus Übersee, insbesondere jener, die mit<br />

dem Flugzeug transportiert wurden sowie<br />

– die Bevorzugung <strong>von</strong> saisonalem Obst und Gemüse, das im Freiland produziert wurde.<br />

231. Der Lebensmittelkonsum und mithin seine ökologischen Konsequenzen werden<br />

wesentlich durch die Ausprägung der Verbraucherpräferenzen sowie bestehende Angebotsund<br />

Preisstrukturen determiniert. Diese Strukturen und eine Vielzahl <strong>von</strong> Einflüssen auf die<br />

Verbraucherpräferenzen stehen einem nachhaltigen Konsum häufig eher im Wege, als dass<br />

sie ihn fördern. Zudem ist der einzelne Konsument angesichts allgemeiner moralischer<br />

Appelle zu nachhaltigem Konsum einerseits und entgegengesetzter realer Anreize<br />

andererseits häufig überfordert. Nachhaltiger Konsum ist somit eine gesamtgesellschaftliche<br />

Herausforderung, die eine kollektive Verantwortungsübernahme erfordert. Ebenso wichtig ist<br />

es, Strukturen zu schaffen, die dem Einzelnen umweltfreundlichen Konsum erleichtern und<br />

ermöglichen. Die negativen Auswirkungen auf die Umwelt, die die derzeitigen<br />

Konsummuster im Bereich Ernährung haben, sind hinreichend gravierend, um Eingriffe der<br />

Politik zu rechtfertigen.<br />

232. Beim Kauf <strong>von</strong> Produkten ist eines der entscheidenden Kriterien für die Konsumenten<br />

der Preis. Preisveränderungen stellen somit eine wichtige Steuerungsmöglichkeit dar. Dazu<br />

eignen sich zum einen strengere Umweltanforderungen, die direkt die Produktion betreffen<br />

und auf diese Weise auch externe Kosten internalisieren. Zum anderen sollte die Politik auch<br />

über Steuern lenkend eingreifen. Der Vorteil <strong>von</strong> konsumseitigen Maßnahmen ist dabei, dass<br />

auch Importe erfasst werden und dadurch Umweltprobleme nicht ins Ausland verschoben<br />

werden.<br />

Der SRU spricht sich deshalb für die Abschaffung des reduzierten Mehrwertsteuersatzes auf<br />

tierische Produkte aus. Weiterhin sollten die Erfahrungen, die mit der Einführung einer<br />

Steuer auf gesättigte Fettsäuren in Dänemark gemacht werden, evaluiert und eine<br />

Einführung auch in Deutschland geprüft werden, wenn sich in Dänemark positive<br />

Umweltwirkungen zeigen. Dies könnte auch positive Auswirkungen auf die Gesundheit der<br />

Bevölkerung haben, denn mit einem zu hohen Fleischkonsum sind gesundheitliche Risiken<br />

verbunden, welche sich vor allem aus der Aufnahme <strong>von</strong> gesättigten Fettsäuren ergeben.<br />

Die Einkommenswirkungen der induzierten Preiserhöhungen für tierische Produkte dürften<br />

aufgrund des in Deutschland sehr niedrigen Anteils der Ausgaben für Lebensmittel an den<br />

Gesamtausgaben der Haushalte gering bleiben. Dennoch ist darauf zu achten, dass nicht die

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