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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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Haustierrassen eingesetzt und damit erhalten (<strong>von</strong> KORN 2009). Zum Schutz der<br />

Biodiversität ist somit die Erhaltung extensiver Wiesen und Weiden ein wichtiger<br />

Ansatzpunkt. Wenn es gelänge, durch den Konsum <strong>von</strong> Fleisch- und Milchprodukten<br />

insbesondere die extensive Weidetierhaltung und eine Futtermittelproduktion auf<br />

Grünflächen zu stabilisieren, wäre dies für die Erhaltung der biologischen Vielfalt positiv. Der<br />

heutige Konsum tierischer Produkte geht über den dafür notwendigen Umfang jedoch weit<br />

hinaus. Im Ergebnis trägt ein undifferenzierter und vor allem zu hoher Fleischkonsum,<br />

dessen Produktion zu einem erheblichen Teil auf Futtermittel angewiesen ist, die auf<br />

Ackerflächen erzeugt werden und damit den Nutzungsdruck erhöhen, dazu bei, die<br />

biologische Vielfalt zu reduzieren.<br />

Direkte Auswirkungen eines veränderten Konsumverhaltens<br />

auf die Biodiversität und den Boden<br />

171. Für die Auswirkungen auf die Biodiversität und den Boden sind neben der<br />

Produktionsweise auch die Flächenbeanspruchung und die Unterscheidung zwischen<br />

Grünlandnutzung und Ackerbau <strong>von</strong> Bedeutung. Während die Produktionsweise unmittelbar<br />

die Biodiversität auf landwirtschaftlichen Flächen sowie den Grad der Bodendegradation<br />

beeinflusst, ist steigender Flächenverbrauch bzw. die Umwandlung vormals nicht oder<br />

extensiv genutzter Flächen verantwortlich für den direkten Verlust <strong>von</strong> Lebensraum <strong>von</strong><br />

Arten anderer Habitattypen. Die Umwandlung <strong>von</strong> Dauergrünland in Ackerland geht in der<br />

Regel auch mit einer höheren Bodenerosion einher. Eine Reduzierung des Konsums<br />

tierischer Produkte kann die Flächenansprüche aus der Ernährung deutlich reduzieren und<br />

damit eine insgesamt extensivere Produktion ermöglichen (vgl. Tz. 166 ff.).<br />

Die Weidehaltung <strong>von</strong> Wiederkäuern kann sich positiv auf die Biodiversität auswirken. Global<br />

gesehen können viele heute <strong>von</strong> Rindern, Schafen und Ziegen genutzte Flächen anderweitig<br />

für die Produktion <strong>von</strong> Nahrungsmitteln nicht genutzt werden. Zudem ist die extensive<br />

Weidehaltung sowie durch Mähen beerntetes Grünland für die Futtergewinnung in Europa<br />

zur Erhaltung <strong>von</strong> artenreichem Grünland notwendig. Dieses ist <strong>von</strong> einer Nutzungsaufgabe<br />

oder <strong>von</strong> Grünlandumbruch bedroht, wenn es keine Verwendung erfährt. Hier sind vor allem<br />

viele für den Naturschutz besonders relevante Flächen (High-Nature-Value-Flächen)<br />

hervorzuheben, die auf eine extensive Nutzung angewiesen sind. Insofern ist ein maßvoller<br />

Konsum <strong>von</strong> Fleisch- und Milchprodukten, produziert auf extensiv bewirtschaftetem<br />

Grünland, zum Schutz der Biodiversität durchaus positiv zu bewerten.<br />

3.2.3 Klimarelevanz des Lebensmittelkonsums<br />

172. Die menschliche Ernährung trägt in erheblichem Ausmaß zu den THG-Emissionen<br />

Deutschlands bei (van DAM et al. 2006, S. 4; QUACK und RÜDENAUER 2007, S. 32). So<br />

werden dem Ernährungssektor – je nach Studie – 16 bis 22 % der gesamten Emissionen <strong>von</strong><br />

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