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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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estehende Initiativen zur Verbesserung der Qualität in der Gemeinschaftsverpflegung<br />

anzuknüpfen. Hierzu bietet sich vor allem die „IN FORM“-Initiative des Bundesministeriums<br />

für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz und der Deutschen Gesellschaft für<br />

Ernährung e. V. (DGE) an: Im Rahmen <strong>von</strong> „IN FORM“-Projekten (z. B. FIT KID, Schule +<br />

Essen = Note 1, JOB&FIT) wurden Qualitätsstandards der DGE für verschiedene GV-<br />

Einrichtungen entwickelt, die bereits zahlreiche wertvolle Hinweise zur Ausgestaltung des<br />

Angebots enthalten. Diese Standards könnten verstärkt auch an ökologischen Aspekten<br />

ausgerichtet und ihre Anwendung insbesondere in öffentlichen GV-Betrieben forciert werden.<br />

Weiterhin kann ein fleischfreier Tag pro Woche zum einen den Konsumenten Alternativen<br />

zum fleischhaltigen Mahl nahebringen und zum anderen direkt THG-Emissionen vermeiden<br />

(s. Tz. 173 ff.). Ein solcher „Veggieday“ wurde bereits in Bremen im Jahre 2010 eingeführt.<br />

An diesem Tag werden Kantinen, Restaurants, Kitas und Schulen dazu angehalten, auf<br />

Fleisch zu verzichten (Bürgerstiftung Bremen 2011).<br />

214. Betrachtet man jedoch die Zusammensetzung und Verfügbarkeit des derzeitigen<br />

Angebots, so zeigt sich, dass ökologisch vorteilhafte Lebensmittel bisher eine<br />

untergeordnete Rolle spielen. Dadurch werden die Wahlmöglichkeiten der Verbraucher<br />

hinsichtlich dieser Lebensmittel de facto eingeschränkt und ihre Konsumgewohnheiten<br />

geprägt. So haben beispielsweise ökologische Lebensmittel gegenwärtig nur einen Anteil<br />

<strong>von</strong> circa 2 % am Gesamtumsatz <strong>von</strong> GV-Einrichtungen. Als Hauptgründe für diesen<br />

geringen Anteil werden vor allem die Nicht-Erhältlichkeit <strong>von</strong> großen Mengen an<br />

vorverarbeiteten Produkten, mangelnde Personalkapazitäten sowie die eingeschränkte<br />

Zahlungsbereitschaft der Gäste genannt (SPILLER 2005, S. 113).<br />

215. Aufgrund seiner Vorbildfunktion sollte der Staat als Träger eines Teils dieser<br />

Einrichtungen verstärkt darauf hinarbeiten, den Anteil umweltgerechter Produkte zu erhöhen.<br />

Die staatlichen Einrichtungen können gerade durch eine solche Einkaufspolitik dazu<br />

beitragen, dass umweltverträgliche Angebote kritische Umsatzgrößen und<br />

Bekanntheitswerte erreichen und so den Weg in den Massenmarkt finden (BELZ und<br />

REISCH 2007, S. 293 f.), womit sich das genannte Problem der Nicht-Erhältlichkeit großer<br />

Mengen lösen würde. Durch gesetzliche Vorgaben und Verwaltungsvorschriften kann der<br />

Staat die Beschaffung in öffentlichen Einrichtungen im Bereich des Lebensmittelkonsums<br />

beeinflussen. Er ist dabei allerdings an die bestehenden Vorgaben, die sich aus dem EU-<br />

Recht ergeben, gebunden. Daher sind bindende diskriminierende Vorschriften, die<br />

beispielsweise regional produzierte Lebensmittel bevorzugen würden, nicht zulässig.<br />

216. Zudem sollten in Mensen und Kantinen die Komponenten einer Mahlzeit verstärkt<br />

einzeln zum Kauf angeboten und diese vorzugsweise nach Gewicht bezahlt werden, statt<br />

dem Gast eine festgelegte Zusammenstellung vorzusetzen (RÜCKERT-JOHN 2005, S. 259).<br />

Ferner sollte darauf geachtet werden, dass der Gast die Größe seiner Portion selbst<br />

bestimmen kann. Hierbei kann bereits die Bereitstellung kleinerer Teller- und<br />

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