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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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212. Somit schätzt der SRU das Potenzial einer Steuer auf gesättigte Fettsäuren auch für<br />

die Erreichung <strong>von</strong> Zielen im Umweltbereich als sehr hoch ein. Daher sollten die<br />

Erfahrungen, welche mit der Einführung einer solchen Steuer in Dänemark gemacht werden,<br />

evaluiert und eine Einführung mittelfristig auch in Deutschland geprüft werden, wenn sich in<br />

Dänemark positive Umweltwirkungen zeigen.<br />

3.6.2 Bedeutung des Außer-Haus-Verzehrs<br />

213. Die Bedeutung des Außer-Haus-Verzehrs nimmt aufgrund der soziodemografischen<br />

Entwicklung und sich verändernder Berufs- und Zeitstrukturen kontinuierlich zu (SPILLER<br />

2005, S. 113). Insgesamt werden in Deutschland 30 % des Lebensmittelumsatzes im<br />

Bereich des Außer-Haus-Verzehrs getätigt. Der Bereich Gemeinschaftsverpflegung (GV), in<br />

den immerhin 11 % aller Ausgaben für den Außer-Haus-Verzehr fließen (RÜCKERT-JOHN<br />

2005, S. 247 f.), scheint besonders gut für die Durchsetzung <strong>von</strong> Umwelt- und<br />

Nachhaltigkeitszielen geeignet, da er sich zum Teil in staatlicher Trägerschaft befindet und<br />

wenige Entscheidungsträger weitreichende Veränderungen bewirken können (SPILLER<br />

2005, S. 113). Die Adressierung des Außer-Haus-Verzehrs ist zudem vielversprechend, da<br />

neben der direkten Wirkung des veränderten Konsums vor Ort auch indirekte Effekte<br />

entstehen, wenn sich andere Anbieter im Außer-Haus-Bereich ein Vorbild daran nehmen und<br />

die Konsumenten dadurch „auf den Geschmack“ kommen (EUPOPP Project 2011, S. 6).<br />

Letzteres gilt insbesondere für die Verpflegung <strong>von</strong> Kindern in Kindergärten und Schulen. Da<br />

Nahrungspräferenzen in erheblichem Ausmaß bereits in frühen Jahren ausgebildet werden,<br />

kann in Kindergärten und Schulen durch bewusste Einflussnahme auf die Essgewohnheiten<br />

ein langfristiger Effekt in Richtung einer umweltverträglichen und auch gesünderen<br />

Ernährung erzielt werden (JUST et al. 2007, S. 2; MOGHARREBAN und NAHIKIAN-NELMS<br />

1996; SMITH 2004; LAKKAKULA 2011, S. 35 ff.). Hierzu bedarf es nicht notwendigerweise<br />

einer radikalen Umstellung des Angebots in Kantinen, Schulküchen und Mensen. Oft reichen<br />

bereits einfache zwangfreie Maßnahmen, um das Konsumverhalten in Richtung<br />

umweltverträglicherer Ernährungsmuster zu beeinflussen.<br />

So können allein schon durch die bewusste Präsentation eines ansonsten weitgehend<br />

unveränderten Speisenangebots Konsummuster verändert werden, beispielsweise durch<br />

eine zentrale und attraktive Salattheke (JUST et al. 2007, S. 15 f.; JUST und WANSINK<br />

2009). Auch wenn die konkreten Möglichkeiten und Potenziale einer solchen Einflussnahme<br />

<strong>von</strong> den jeweiligen Gegebenheiten vor Ort abhängig sind, können grundsätzliche Leitlinien<br />

zur zielgerichteten Angebotsstrukturierung die Anbieter im Bereich<br />

Gemeinschaftsverpflegung dabei unterstützen, ihre Kunden in Richtung umweltfreundlicherer<br />

und gesünderer Ernährungsmuster zu lenken.<br />

Die Bundesregierung sollte entsprechende Leitlinien ausarbeiten lassen, den Anbietern zur<br />

Verfügung stellen und sie zu deren Anwendung ermuntern. Dabei ist es sinnvoll, an

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