09.12.2012 Aufrufe

rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

42<br />

globale Prozesse haben oder aggregiert zu einem globalen Problem werden können<br />

(Abb. 1-2). Ein Überschreiten der planetarischen Grenzen kann einen „abrupten, nichtlinearen<br />

ökologischen Wandel in kontinentalen bis planetarischen Systemen“ auslösen<br />

(ROCKSTRÖM et al. 2009, S. 1).<br />

Abbildung 1-2<br />

Planetarische Grenzen, Schwellenwerte und Unsicherheit<br />

Quelle: ROCKSTRÖM et al. 2009, eigene Übersetzung<br />

Bei schleichenden Entwicklungen liegt der kritische Schwellenbereich dort, wo die „Resilienz“<br />

<strong>von</strong> natürlichen Systemen beeinträchtigt wird – also ihre Fähigkeit, sich <strong>von</strong> Störungen und<br />

Schocks zu erholen und ihre Funktionsfähigkeit aufrecht zu erhalten (WALKER und SALT<br />

2006). Ökologische Grenzen können angesichts der Komplexität der Systeme und Prozesse<br />

nicht als klare Linie gedacht werden, sondern als „Korridore der Elastizität“ (SACHS und<br />

SANTARIUS 2005).<br />

Unterhalb der Erdsystembetrachtung auf den regionalen oder lokalen Ebenen gibt es schon<br />

länger Analysen der Tragfähigkeitsgrenzen oder „critical loads“ vor allem hinsichtlich<br />

versauernder und eutrophierender Luftschadstoffe (vgl. Kap. 10). Grenzen lassen sich auch<br />

auf der Basis der natürlichen Reproduktion erneuerbarer Ressourcen identifizieren.<br />

Ökologische Grenzen und starke Nachhaltigkeit<br />

50. Zu beachten ist, dass die Erhaltung des Naturkapitals – ein Kernelement des Leitbilds<br />

der starken Nachhaltigkeit (vgl. Tz. 41) – ein grundsätzlich anderes Schutzkonzept darstellt<br />

als die Einhaltung ökologischer Grenzen. Grundsätzlich ist die Erhaltung des Naturkapitals<br />

der strengere Maßstab, weil er jede Minderung zu vermeiden sucht und sich nicht nur an der<br />

Vermeidung <strong>von</strong> Katastrophen orientiert. Dennoch ist das Konzept der ökologischen<br />

Grenzen eine sinnvolle Ergänzung zum Leitbild der starken Nachhaltigkeit, da es expliziter<br />

auf kritische Belastungsschwellen für wichtige globale Ökosysteme verweist. Es muss jedoch

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!