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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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nicht mehr gebrauchs- oder reparaturfähig, sodass es sich bei einem Export um illegale<br />

Abfallverbringung handelt. Die Ursachen liegen in der unklaren Abgrenzung <strong>von</strong> Alt- und<br />

Gebrauchtgeräten, einem komplexen Verbringungsrecht und unzureichender Überwachung<br />

der Exportwege (JANZ et al. 2009). Erreichen die Produkte dann ihr Nutzungsende an Orten,<br />

an denen die Hersteller ihrer Verantwortung nicht nachkommen müssen oder können, gehen<br />

als Konsequenz die Rohstoffe dem heimischen Wirtschaftssystem verloren. Ebenso<br />

schwindet der Anreiz, verwertungsgerechte Produkte zu planen. Gleichzeitig kommt es bei<br />

unsachgemäßer Aufbereitung zu schweren Beeinträchtigungen <strong>von</strong> Gesundheit und Umwelt<br />

(WONG et al. 2007). Abhilfe ist möglich durch klare begriffliche Abgrenzungen, ausreichend<br />

Personal für eine wirksame Kontrollpraxis und Zusammenarbeit der Behörden,<br />

Verrechtlichung der Anforderungen an Gebrauchtwaren (Anlaufstellen-Leitlinien über<br />

Verbringungen <strong>von</strong> Elektro- und Elektronik-Altgeräten/Anlaufstellen-Leitlinien über<br />

Verbringungen <strong>von</strong> Altfahrzeugen) und flankierend eine transparente Dokumentation der<br />

Gebrauchtwarenströme (SANDER und SCHILLING 2011; SRU 2008). Die im Entwurf der<br />

überarbeiteten WEEE-Richtlinie geplanten Änderungen hinsichtlich Recyclingstandards, die<br />

anvisierte Erhöhung der Sammelmengen sowie die Rahmenbedingungen für den Export sind<br />

daher ausdrücklich zu begrüßen. Diese Maßnahmen haben allerdings nur Aussicht auf<br />

Erfolg, wenn Dokumentation, Überwachung und eine deutliche Ahndung <strong>von</strong> Verstößen<br />

damit einhergehen.<br />

Die Qualität der Entsorgung lässt sich durch eine Ausdehnung der Kennzeichnungs- und<br />

Informationspflichten für besonders relevante Produkte erhöhen, indem am Gerät<br />

Informationen über gerätespezifische Daten, verwendete Materialien, Zerlegeanleitungen<br />

usw. verfügbar sind (FÜHR et al. 2008).<br />

146. Auch innerhalb des funktionierenden Rücknahmesystems für Elektrogeräte in<br />

Deutschland besteht Optimierungsbedarf. Derzeit basiert die Kostenübernahme für die<br />

Entsorgung je Hersteller auf der Angabe „in Verkehr gebrachte Stückzahl“, die<br />

Entsorgungskosten werden also unabhängig vom Produktdesign auf alle Hersteller verteilt.<br />

In Schweden dagegen werden den Herstellern <strong>von</strong> recyclingfreundlichen Geräten niedrigere<br />

Entsorgungsprämien in Rechnung gestellt (LEONHARDT 2007), sodass ein starker Anreiz<br />

für Ökodesign <strong>von</strong> Produkten besteht. Die Übertragbarkeit dieses Ansatzes auf Deutschland<br />

sollte mit Nachdruck geprüft werden, da positive Wirkungen auf das Produktdesign zu<br />

erwarten sind.<br />

147. Parallel sollte der Aufbau <strong>von</strong> Entsorgungsstrukturen in Schwellen- und<br />

Entwicklungsländern vorangetrieben werden, da dort mittelfristig nicht nur defekte<br />

Gebrauchtgeräte aus Industrienationen, sondern auch der Abfall aus einer zunehmenden<br />

Ausstattung mit Elektrogeräten anfallen wird. Erste Projekte, die in Zusammenarbeit mit<br />

internationalen Herstellern, lokalen Unternehmen und dem informellen Sektor aufgebaut<br />

werden, schaffen Arbeitsplätze vor Ort (EUWID 2011a). Die Separation in lokal verwertbare

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