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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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– die Sicherung und Verbesserung der Biodiversität der Wälder (gem. Fauna-Flora-Habitat-<br />

Richtlinie 92/43/EWG (FFH-Richtlinie)),<br />

– die Vernetzung der Prozessschutzflächen,<br />

– das Erleben <strong>von</strong> Wildnis bzw. die Konzentration <strong>von</strong> Umweltbildungsaktivitäten,<br />

– die Vorbildfunktion der landeseigenen Flächen zur freiwilligen Erweiterung im<br />

Nichtstaatswald,<br />

– die Annäherung an die in der nationalen Biodiversitätsstrategie geforderte natürliche<br />

Waldentwicklung.<br />

Das Konzept umfasst circa 1 % der Gesamtwaldfläche und 9 % der Staatswaldfläche<br />

Nordrhein-Westfalens. Die Kosten für die Umsetzung werden reduziert durch die<br />

gleichzeitige Nutzung der Wildnisflächen als Referenzflächen bei FSC-Zertifizierungen (vgl.<br />

Tz. 366) und die Tatsache, dass die Nutzung schon vorher auf Teilflächen per Schutzstatus<br />

eingeschränkt war.<br />

Psychologische und emotionale Funktionen <strong>von</strong> Wildnis<br />

358. Neben ihrer naturwissenschaftlichen Funktion – dem Erforschen <strong>von</strong> ökologischen<br />

Prozessen – haben Wildnisgebiete auch eine starke emotionale Komponente. Sie sind<br />

Rückzugsräume, in denen Werte wie Stille, Unerschlossenheit und Einsamkeit erfahren<br />

werden können (TROMMER o. J.). Wildnis ist jedoch kein starrer Begriff, sondern es<br />

existieren viele unterschiedliche Ideen, Definitionen und subjektive Wahrnehmungen, die<br />

sich auch aus dem individuellen kulturellen Kontext des Einzelnen ergeben (HOHEISEL<br />

et al. 2010). So unterscheidet sich der amerikanische „wilderness“-Gedanke <strong>von</strong> dem<br />

Wildnisverständnis im dicht besiedelten und seit langer Zeit <strong>von</strong> Kulturlandschaften<br />

geprägten Mitteleuropa. Natürliche, dynamische Prozesse, die ungestört ablaufen, sind<br />

durch ihre Unvorhersagbarkeit und Ergebnisoffenheit gekennzeichnet und bilden damit eine<br />

Gegenposition zur Zivilisation. Die „Natürlichkeit“ ist dabei ein wesentliches Merkmal <strong>von</strong><br />

Wildnis, das jedoch aus unterschiedlichen Perspektiven (historisch, aktualistisch) betrachtet<br />

werden kann (OLISCHLÄGER und KOWARIK 2011).<br />

6.2.3 Wald und Klima<br />

Wälder als Speicher und Senke <strong>von</strong> Kohlenstoff<br />

359. Zusätzlich zu lokalen und regionalen Klimawirkungen (Frischluftentstehung,<br />

Wasserspeicherung) haben Wälder auch einen bedeutenden Einfluss auf das Weltklima. Sie<br />

spielen – zusammen mit Mooren (vgl. Kap. 7) – die wichtigste Rolle bei der<br />

Kohlenstoffspeicherung unter den Landökosystemen (FREIBAUER et al. 2009; PAN et al.<br />

2011). Wälder sequestrieren Kohlenstoff (C) in ober- und unterirdischer Biomasse, Totholz,<br />

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