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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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166<br />

Treibhausgasen Deutschlands zugerechnet (WIEGMANN et al. 2005, S. 25; GRÜNBERG<br />

et al. 2010, S. 55; QUACK und RÜDENAUER 2007). Hierbei werden auch für die Bewertung<br />

der Klimaauswirkungen dem Ernährungssektor sowohl die landwirtschaftliche Produktion als<br />

auch die Weiterverarbeitung, Lagerung, der Transport und die Zubereitung <strong>von</strong><br />

Lebensmitteln zugerechnet. Zur Produktion zählt auch der Teil des Energie- und<br />

Chemiesektors, welcher landwirtschaftliche Vorleistungen wie Düngemittel herstellt<br />

(GRÜNBERG et al. 2010, S. 54).<br />

Vergleich der verschiedenen Lebensmittel<br />

173. Dass der Konsum tierischer Lebensmittel zu verhältnismäßig hohen THG-Emissionen<br />

beiträgt, zeigt sich bereits, wenn man betrachtet, welchen Anteil die THG-Emissionen aus<br />

der Tierhaltung an den Gesamtemissionen der Landwirtschaft ausmachen: So werden 71 %<br />

der landwirtschaftlichen THG-Emissionen Deutschlands durch die Tierhaltung verursacht<br />

(HIRSCHFELD et al. 2008, S. 13). Von den einzelnen Komponenten einer<br />

Lebenszyklusanalyse <strong>von</strong> tierischen Produkten in Europa entfällt der größte Anteil der<br />

berechneten gesamten THG-Emissionen, nämlich 49 %, auf den landwirtschaftlichen Sektor,<br />

21 % entfallen auf den Energiesektor und nur 2 % auf den industriellen Sektor. 15 % werden<br />

durch die Landnutzung selbst (CO2-Emissionen durch Kultivierung auf organischen Böden,<br />

reduzierte Kohlenstoffbindung der Böden im Vergleich mit derjenigen natürlichen Grünlands)<br />

und 14 % durch Landnutzungsänderungen, vor allem in den nicht-europäischen Ländern,<br />

erzeugt (LEIP et al. 2010). Emissionen aus Landnutzungsänderungen finden jedoch in der<br />

Regel bei der Berechnung der THG-Emissionen, welche bei der Produktion einzelner<br />

Produkte anfallen (vgl. Tab. 3-3), keine Beachtung.<br />

Die Klimawirksamkeit <strong>von</strong> zum Beispiel Gemüse hängt stark da<strong>von</strong> ab, ob es im Freiland<br />

oder in beheizten Treibhäusern angebaut wird. So liegen die THG-Emissionen durch den<br />

hohen Energieaufwand zur Wärmeerzeugung beim Anbau im Treibhaus fünf- bis dreißigmal<br />

höher als beim Gemüseanbau im Freiland (FREYER und DORNINGER 2008, S. 32),<br />

welcher jedoch ausschließlich saisonale Gemüse hervorbringen kann. Gleichzeitig muss<br />

beim sofortigen Konsum saisonaler Produkte keine Energie für die Lagerung aufgewandt<br />

werden.<br />

174. Die Angaben zu den Emissionen pro Produkt schwanken einer Metastudie zufolge je<br />

nach Untersuchung deutlich (GRÜNBERG et al. 2010). Dennoch ist klar ersichtlich, dass die<br />

Produktion und Verarbeitung <strong>von</strong> Gemüse, Obst und Teigwaren relativ emissionsarm ist,<br />

während Milchprodukte mit hohem Fettgehalt und Fleisch höhere THG-Emissionen pro<br />

Kilogramm aufweisen. Auch bei der Erzeugung <strong>von</strong> – zurzeit vorwiegend im Nassanbau<br />

produziertem – Reis entstehen hohe Emissionen pro Kilogramm (vgl. Tab. 3-3). Selbst unter<br />

Beachtung der unterschiedlichen Kaloriengehalte zeigt sich, dass tierische Produkte deutlich<br />

höhere Emissionen pro Kalorie aufweisen als pflanzliche (eigene Berechnungen auf Basis

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