09.12.2012 Aufrufe

rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

476<br />

Strategie für ein integriertes Management der Küstengebiete in Europa (Europäisches<br />

Parlament und Rat der Europäischen Union 2002). Aus der nationalen IKZM-Strategie wird<br />

jedoch kaum deutlich, was das IKZM eigentlich bezweckt. Sie beschränkt sich vielmehr<br />

weitestgehend auf eine umfassende Darstellung der die Meere und Küsten betreffenden<br />

Rechtsbereiche und Wirtschaftsinteressen. In der Strategie wird IKZM als ein informeller und<br />

damit freiwilliger Ansatz beschrieben, der durch gute Integration, Koordination,<br />

Kommunikation und Partizipation aller Akteure eine nachhaltige Entwicklung des<br />

Küstenbereiches unterstützen will (BMU 2006, S. 4). Auch die an der Küste gelegenen<br />

Bundesländer haben inzwischen regionale IKZM-Strategien entwickelt, wobei sie sowohl die<br />

Integration <strong>von</strong> Zielen als auch die Integration der für die Erreichung dieser Ziele<br />

erforderlichen Instrumente, Politikbereiche und Verwaltungsebenen anstreben.<br />

519. Das IKZM kann durchaus dazu beitragen, lokale Lösungen für die Erhaltung und den<br />

Schutz der Küsten zu entwickeln. Dabei handelt es sich um ein weiches, auf die<br />

Überzeugung der Akteure ausgerichtetes Instrument, das auf kleine Küstenräume<br />

angewendet werden kann (AHLKE und WAGNER 2004). Es ist jedoch kein eigenständiges<br />

formales Planungs- und Entscheidungsinstrument. Die wirtschaftlichen Interessen werden<br />

<strong>von</strong> einer Vielzahl <strong>von</strong> Akteuren und Sektoren vertreten, die mit den Küsten in keinem engen<br />

räumlichen Kontext stehen und die über Dialogprozesse nicht wirksam steuerbar sind. Somit<br />

hat das IKZM aufgrund seines schwachen institutionellen und strategischen Rahmens und<br />

seiner räumlichen Begrenztheit keinen Einfluss auf wesentliche, die Meere betreffende<br />

Sektoren und Politiken. Zudem verfügen die lokalen Initiativen oftmals nicht über<br />

angemessene Ressourcen und administrative Strukturen, um das IKZM umzusetzen. Derzeit<br />

fehlen darüber hinaus diejenigen personellen Ressourcen, die mit dem IKZM beauftragt sind,<br />

bei der Umsetzung der MSRL. Der MSRL kommt aufgrund ihrer Verbindlichkeit,<br />

Maßnahmenprogramme zu erstellen, und wegen ihres umfassenden Meeresschutzansatzes<br />

eine deutlich höhere Bedeutung zu. Deshalb muss dringend darauf geachtet werden, den<br />

Fokus auf die Umsetzung der MSRL und nicht auf die der IKZM-Strategie zu legen.<br />

8.6 Zusammenfassung der Empfehlungen<br />

520. Der Schutz und die nachhaltige Nutzung der heimischen Meere bleiben eine große<br />

Herausforderung. Insbesondere die Einbindung aller potenziellen Verursacher <strong>von</strong> Schäden,<br />

an erster Stelle zu nennen Landwirtschaft, Fischerei, Rohstoffgewinnung und Seeschifffahrt,<br />

in den Meeresschutz gestaltet sich schwierig. Ohne diese Einbindung wird es aber nicht<br />

gelingen, die Belastungen der Meere signifikant zu mindern. Deshalb ist es dringend<br />

erforderlich, neben einer konsequenten Umsetzung der MSRL auch die relevanten<br />

Sektorpolitiken in Bezug auf den Meeresschutz weiterzuentwickeln. Die Grundbedingung für<br />

eine nachhaltige Nutzung der Meere ist ein ambitionierter Schutzansatz, der alle<br />

verantwortlichen Sektoren einbezieht.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!