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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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242<br />

259. Eine intensive Produktion <strong>von</strong> Biokraftstoffen steht mit Naturschutzbestrebungen in<br />

einem Zielkonflikt. Der Anbau <strong>von</strong> Pflanzen für die Biokraftstoffproduktion sollte nach Ansicht<br />

des SRU nur – wie bei der energetischen Nutzung <strong>von</strong> Biomasse insgesamt – innerhalb<br />

enger ökologischer Grenzen erfolgen. Die Biomassenutzung ist aufgrund der für den Anbau<br />

benötigten Flächen, aber auch im Hinblick auf die Ziele des Naturschutzes, die sich im<br />

Einzelnen etwa aus dem Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) und der Fauna-Flora-<br />

Habitat-Richtlinie 92/43/EWG (FFH-Richtlinie) ergeben, begrenzt (SRU 2005, S. 181 ff.). Die<br />

Abschätzung des Potenzials einheimischer Biomasse für die Biokraftstoffherstellung hängt<br />

unter anderem stark da<strong>von</strong> ab, welche naturschutzrechtlichen Restriktionen unterstellt<br />

werden. Abschätzungen zeigen, dass das Potenzial zukünftig zwar wachsen wird (u. a.<br />

durch Zuwachs bei Flächenerträgen und durch die schrumpfende Bevölkerungsanzahl in<br />

Deutschland), jedoch bei etwa der Hälfte des Potenzials der festen Biomasse und auch weit<br />

unter dem biogener Reststoffe liegt (SRU 2005, S. 183). Weitere zu berücksichtigende<br />

Aspekte sind Flächennutzungskonkurrenzen mit dem Nahrungs- und Futtermittelanbau und<br />

dem Anbau <strong>von</strong> Energiepflanzen für die Strom- und Wärmeerzeugung. In internationaler<br />

Perspektive sind – vor dem Hintergrund einer weiterhin wachsenden Weltbevölkerung und<br />

der Notwendigkeit der Erhaltung natürlicher Kohlenstoffsenken –<br />

Flächennutzungskonkurrenzen als begrenzender Faktor <strong>von</strong> noch größerer Bedeutung.<br />

Zwar können die spezifischen CO2-Emissionen durch die Verwendung <strong>von</strong> Biokraftstoffen<br />

reduziert werden, hinsichtlich der anderen Umweltwirkungen (z. B. Versauerung <strong>von</strong> Böden<br />

und Eutrophierung <strong>von</strong> Gewässern) schneiden Biokraftstoffe jedoch zum Teil schlechter ab<br />

als Erdölprodukte. Zudem besteht beim Import <strong>von</strong> Biomasse die Gefahr, dass<br />

Umweltprobleme in andere Länder verlagert werden. Hier stellen sich insbesondere<br />

Probleme der indirekten Landnutzungsänderung als relevant und komplex dar. Der SRU hat<br />

sich in der Vergangenheit bereits eingehend mit dieser Thematik befasst und Vorschläge für<br />

Leitplanken und Standards des nachhaltigen Anbaus und der Nutzung <strong>von</strong> Biomasse<br />

entwickelt (SRU 2007, Kap. 4).<br />

Nach Maßgabe der weitgehenden Vermeidung anderer negativer Umweltauswirkungen ist<br />

das Potenzial für den Anbau <strong>von</strong> Pflanzen zur Biokraftstoffproduktion stark begrenzt. Daher<br />

sollte ihre Verwendung langfristig vor allem auf jene Bereiche beschränkt werden, in denen<br />

sich derzeit noch keine Alternativen zu flüssigen Kraftstoffen für den großflächigen Einsatz<br />

abzeichnen. Das sind vor allem der Luft- und der Schiffsverkehr sowie im<br />

Straßengüterverkehr zumindest mittelfristig die Restverkehre, die nicht regenerativ-elektrisch<br />

betrieben werden können.<br />

4.3.5.3 Wasserstoff und synthetische Kohlenwasserstoffe<br />

260. Zukünftig ist die Substitution <strong>von</strong> erdöl- und erdgasbasierten Kraftstoffen für den<br />

Güterverkehr durch regenerativ erzeugte synthetische Kraftstoffe wie Wasserstoff und

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