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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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542<br />

10.2.4 Medienübergreifendes Monitoring als Lösung<br />

587. Wie dargestellt, führen Unterschiede in den Zielkonzepten, Datenanforderungen und<br />

Methoden in den gesetzlichen Regelungen zu nicht aufeinander abgestimmten<br />

Monitoringkonzepten (vgl. Abschn. 10.2.3). Nach Ansicht des SRU weist bereits die<br />

Ausrichtung in sowohl schutzgutbezogene als auch quellenbezogene Umweltstandards<br />

darauf hin, dass die bestehenden Ansätze der Umweltbeobachtung, die immer noch fast<br />

ausschließlich sektoral orientiert sind, zu einer integrierenden medienübergreifenden<br />

Umweltbeobachtung weiterzuentwickeln sind (bereits SRU 1991). Umweltschutz sollte<br />

stärker wirkungsorientiert, das heißt am Schutzgut orientiert, ausgerichtet sein. Das<br />

Anlagenzulassungsrecht setzt nach wie vor auf eine fast ausschließlich emissionsorientierte<br />

Betrachtung, nach der der Vorsorgeansatz durch das Konzept umgesetzt wird, dass der<br />

Stand der Technik einzuhalten ist. Hier ist in Zukunft eine zusätzliche Integration <strong>von</strong><br />

Vorsorgeaspekten in Bezug auf die betroffenen Schutzgüter erforderlich (vgl. Kap. 9). Eine<br />

fachübergreifende Betrachtungsweise und Zusammenarbeit ist Voraussetzung dafür, den<br />

Zustand <strong>von</strong> Natur und Umwelt umfassend, zum Beispiel hinsichtlich <strong>von</strong> Problemstoffen,<br />

abbilden zu können, und damit Bedingung für eine erfolgreiche Umweltpolitik. Das geeignete<br />

Instrument dafür ist die medienübergreifende Umweltbeobachtung.<br />

Ein stoffbezogenes Monitoring sollte integrativ ausgerichtet werden, das heißt, dass<br />

„Stoffgemische medienübergreifend auf den trophischen Stufen des Ökosystems untersucht<br />

werden“ (AK Umweltmonitoring 2008). „Als medienübergreifend wird ein umfassendes<br />

Monitoring über mehrere Ökosystemkompartimente (Umweltmedien) bezeichnet. Da auch<br />

das medienübergreifende Monitoring eine kombinierte Untersuchung <strong>von</strong> Exposition und<br />

Wirkung beinhalten kann, sind für diesen Begriff im weiteren Sinne auch die Bezeichnungen<br />

integratives, integriertes, ökologisches oder ökosystemares Monitoring gebräuchlich“ (AK<br />

Umweltmonitoring 2008).<br />

588. Die Notwendigkeit, ein Monitoringkonzept interdisziplinär und Sektor übergreifend zu<br />

gestalten, ergibt sich auch aus folgenden Effekten, die durch eine reine, den<br />

Gesamtzusammenhang nicht berücksichtigende Gefahrenabwehr nicht erfasst werden<br />

(REESE 2010):<br />

– Kumulations- oder Matrixeffekte (sich gegenseitig verstärkende verschiedene Wirkungen,<br />

die <strong>von</strong> Stoffen oder gentechnisch veränderten Organismen ausgehen können),<br />

– Additionseffekte (Summation mehrerer gleichartiger Wirkungen),<br />

– Räumliche und zeitliche Distanz <strong>von</strong> Wirkungen,<br />

– Systemische Wirkungen: Effekte, die in einem Bereich entstehen, verursachen<br />

Auswirkungen nicht nur in diesem, sondern ebenfalls in anderen Bereichen. Dabei sind<br />

Interaktionen nicht immer linear und vor allem schwer vorhersehbar (LANGE et al. 2010).

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