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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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– Dies kann beispielsweise geschehen, indem Umwelttechnologien gefördert, Vertreter<br />

<strong>von</strong> Umweltbelangen an Entscheidungsprozessen beteiligt oder Nachhaltigkeitsstandards<br />

gesetzt werden. Von großer Bedeutung ist hierbei die Einbeziehung <strong>von</strong> Umwelt- und<br />

Naturschutzverbänden, die oftmals frühzeitig auf die Nebenfolgen einer einseitig<br />

ökonomisch ausgerichteten Sektorstrategie hinweisen (Oswald <strong>von</strong> Nell-Breuning-Institut<br />

für Wirtschafts- und Gesellschaftsethik der Philosophisch-Theologischen Hochschule<br />

Sankt Georgen 1996). Auch können projektbezogene, ressortübergreifende<br />

Arbeitsgruppen hilfreich sein, zu deren Aufgaben explizit die Beachtung ökologischer<br />

Ziele im politischen Prozess gehört. Zudem sollte die personelle Ausstattung des<br />

Bundesumweltministeriums für ressortabstimmungsrelevante Prozesse verbessert<br />

werden (JACOB 2008).<br />

– Subnationale Vorreiter: Kommunen und Bundesländer können als Vorreiter fungieren.<br />

Hier werden vielfach innovative Konzepte entwickelt, deren mögliche Projektion auf die<br />

nationale Ebene zu prüften ist. Beispiele hierfür sind die <strong>Förderung</strong> erneuerbarer Energien<br />

im Wärmebereich durch Baden-Württemberg (NAST et al. 2009, S. 74 ff.), zahlreiche<br />

Regionen, die eine Elektrizitätsversorgung zu 100 % mit erneuerbaren Energien<br />

anstreben (SRU 2011c, S. 226), gentechnikfreie Regionen (PICK 2009, S. 162 ff.) oder<br />

die beispielgebende Abfall-, Verkehrs- oder Klimapolitik einzelner Bundesländer und<br />

Kommunen (JÖRGENSEN 2002; 2008; SCHREURS 2008).<br />

11.4 Zur Notwendigkeit <strong>von</strong> institutionellen Reformen<br />

712. Strategieprozesse können im Hinblick auf eine Ausrichtung <strong>von</strong> Regierungshandeln<br />

auf ökologische Ziele wichtige Funktionen erfüllen. Nach Auffassung des SRU sind jedoch<br />

weitere institutionelle Vorkehrungen nötig, um Umweltinteressen im politischen Prozess zu<br />

stärken.<br />

– Umweltintegrationsklausel: Voraussetzung für die Einhaltung ökologischer Grenzen ist,<br />

dass Umweltpolitik nicht nur vom Umweltressort gemacht wird, sondern dass auch<br />

Entscheidungen in anderen, verursachernahen Politikfeldern mit Rücksicht auf die Umwelt<br />

getroffen werden. Dies gilt gerade auch angesichts der Tatsache, dass ökologische<br />

Grenzen inzwischen in mehreren Bereichen erreicht sind oder in absehbarer Zeit erreicht<br />

werden (vgl. Abschn. 1.2.4). Um die Wahrnehmung <strong>von</strong> Umweltschutz als<br />

Querschnittsaufgabe zu fördern, ist es aus Sicht des SRU sinnvoll, das Ziel der<br />

Integration <strong>von</strong> Umweltschutz in alle Politikbereiche verfassungsrechtlich zu verankern,<br />

wie es auf europäischer Ebene bereits gelungen ist (vgl. Abschn. 11.2.1). Angelehnt an<br />

die Querschnittsklausel des Artikels 11 AEUV könnte eine solche (verfassungs-)rechtliche<br />

Verpflichtung in einem neuen Artikel 20a Absatz 2 GG wie folgt formuliert werden: „Die<br />

Erfordernisse des Umweltschutzes müssen bei der Festlegung und Durchführung aller<br />

staatlichen Politiken und Maßnahmen, insbesondere im Interesse künftiger Generationen,

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