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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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Zwar könnte man annehmen, dass mit den bestehenden internationalen und nationalen<br />

Schutzkategorien ein ausreichender Schutz gegeben ist, allerdings wird dieser unter<br />

anderem dadurch eingeschränkt, dass die Gebiete teilweise sehr groß und in ihnen andere<br />

Nutzungen zugelassen sind (UBA 2008b).<br />

Steuerungspotenziale der Raumordnung ausbauen<br />

515. Aufgrund der zahlreichen wachsenden Nutzungsansprüche, die in zunehmendem<br />

Maße in Konflikt mit dem Meeresschutz treten, ist es zu begrüßen, dass Deutschland als<br />

erster EU-Mitgliedstaat eine Raumordnung in der AWZ auf den Weg gebracht hat. Diese ist<br />

aus Sicht des SRU vor allem dann sinnvoll, wenn dadurch Raumnutzungen, die die<br />

Meeresumwelt beeinträchtigen, verhindert, verlagert oder durch Auflagen eingegrenzt<br />

werden können. Wesentliche Instrumente in diesem Zusammenhang sind Vorrang- und<br />

Vorbehaltsgebiete.<br />

Gegenwärtig erfolgt die Raumordnung in der AWZ jedoch vor allem nachvollziehend – sie<br />

bildet die vorhandenen sektoralen Interessen ab, entfaltet aber kaum Steuerungswirkung,<br />

um die Auswirkungen der menschlichen Aktivitäten auf das Ökosystem zu mindern und mit<br />

den vielfältigen Nutzungsansprüchen zu vereinbaren. Ein Abgleich der Nutzerinteressen mit<br />

den Erfordernissen des Meeresschutzes findet nicht im erforderlichen Umfang statt.<br />

Notwendig wäre eine umfassende, abwägende und vorausschauende raumordnerische<br />

Planung mit einer entsprechenden Steuerungswirkung (AHLKE und WAGNER 2004). Dabei<br />

sollten der Meeresschutz und andere Nutzungsinteressen gleichwertig behandelt werden.<br />

Insbesondere die Ausweisung <strong>von</strong> Vorrang- und Vorbehaltsgebieten sollte vorausschauend<br />

mit dem Ziel erfolgen, Eingriffe in marine Lebensräume soweit wie möglich zu minimieren.<br />

Internationale Abstimmung und europäische Initiativen<br />

516. Viele der Nutzungen vor den Küsten sind international geprägt. Um eine Abstimmung<br />

der Nutzungsaktivitäten in den unterschiedlichen Meeresgebieten der Mitgliedstaaten zu<br />

ermöglichen, ist eine regionale Zusammenarbeit im Bereich der maritimen Raumordnung<br />

wünschenswert. Auf europäischer Ebene gibt es hierzu bereits erste Initiativen.<br />

Auch in ihrem Grün- und Blaubuch zur europäischen Meerespolitik spricht sich die<br />

Europäische Kommission für die Raumplanung als wichtiges Instrument im Umgang mit den<br />

Meeren aus und fordert die Mitgliedstaaten auf, eigene Raumplanungen für ihre<br />

Meeresgebiete zu entwickeln (Europäische Kommission 2007a; Tz. 457 ff.). Daran<br />

anknüpfend veröffentlichte die Europäische Kommission im Jahr 2008 einen Fahrplan für die<br />

maritime Raumordnung (Europäische Kommission 2008). Dieser zielt darauf ab, die<br />

Entwicklung <strong>von</strong> maritimen Raumordnungen in den Mitgliedstaaten voranzutreiben und die<br />

Diskussion zu einem gemeinsamen Ansatz anzuregen. Die Europäische Kommission<br />

erkennt ausdrücklich die Zuständigkeiten der Mitgliedstaaten bei der Umsetzung <strong>von</strong>

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