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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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einen Diskurs zu führen, der die Grenzen dieser Entwicklung in den Vordergrund stellt, die<br />

sich aus ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Gründen ergeben. Sie müssen<br />

diskutiert werden, um den Umdenkprozess zu fördern und einen handlungsleitenden<br />

Rahmen zu geben, in dem die erforderlichen Anpassungsleistungen akzeptiert werden<br />

können (WOLFRAM et al. 2010, S. 49).<br />

Grundsätzlich sollte die Bedeutung <strong>von</strong> Planungsprozessen nicht unterschätzt werden, denn<br />

viele grundlegende Entwicklungen im städtischen Verkehrsgeschehen sind in der<br />

Vergangenheit nicht nur durch gesamtgesellschaftliche Rahmenbedingungen verursacht<br />

worden, sondern hatten ihre Ursachen auch in ganz konkreten planungspolitischen<br />

Entscheidungen, die durchaus nicht unabdingbar waren (HORN 2002, S. 1).<br />

Verkehrsplanung war allerdings in der Vergangenheit ein Feld, in dem technische Lösungen<br />

für sich verändernde Ansprüche an das Verkehrssystem gesucht wurden (BECKER et al.<br />

2003, S. 34). Dagegen ist heute eine Verkehrsentwicklungsplanung erforderlich, die sich<br />

nicht als technologische Optimierung eines Teilsystems verselbstständigt (MONHEIM 2002,<br />

S. 1), sondern versucht, durch Integration verschiedener räumlicher, fachlicher und<br />

gesellschaftlicher Ebenen alle relevanten Akteure sowie die Formen der zielgerichteten<br />

Einflussnahme einzubeziehen, zum Ausgleich zu bringen und auf Nachhaltigkeit<br />

auszurichten (WOLFRAM et al. 2010, S. 5 und 9).<br />

Beispiel Zürich<br />

In Zürich reichen die Ansätze für eine integrierte Verkehrsentwicklungsplanung zurück bis<br />

zum „Blaubuch Verkehr“ <strong>von</strong> 1987, das bereits als fünf wesentliche Pfeiler die Ziele enthielt,<br />

die öffentlichen Verkehrsmittel zu fördern, den Autoverkehr zu reduzieren, die Wohngebiete<br />

zu beruhigen, das Parkplatzangebot nicht zu vergrößern, sondern eher zu reduzieren, sowie<br />

umweltfreundliche Mobilität (Velo, Fußgänger) zu sichern (Stadt Zürich 2001). In Anknüpfung<br />

an diese Ziele beschloss der Stadtrat <strong>von</strong> Zürich 2001 eine ganzheitliche Mobilitätsstrategie<br />

für die Stadt, die eine sinnvolle Kombination der Verkehrsmittel – auch über die<br />

Stadtgrenzen hinaus – in den Mittelpunkt stellt. Unterlegt wurde die Mobilitätsstrategie durch<br />

18 Teilstrategien, die 2002 bis 2005 genehmigt wurden und auf den grundlegenden<br />

Handlungsschwerpunkten der Mobilitätsstrategie beruhen. Die Teilstrategien decken ein<br />

breites Themenfeld ab, zum Beispiel öffentlichen Verkehr, Fuß- und Fahrradverkehr,<br />

Parkierung, Wirtschafts- und Güterverkehr sowie kantonale und regionale Zusammenarbeit<br />

(Stadt Zürich 2005). Neben der Mobilitätsstrategie existieren zahlreiche weitere strategische<br />

Planwerke (z. B. räumliche Entwicklungsstrategien, Masterplan Energie, Masterplan<br />

Umwelt), die einen Rahmen für die weitere Entwicklung der Stadt spannen (s. Übersicht in:<br />

Stadt Zürich 2011, S. 6). Seitdem sind ein regionales Gesamtverkehrskonzept und eine<br />

Vielzahl an Teilkonzepten erarbeitet worden, die die konkrete Umsetzung ausgestalten.<br />

Die Mobilitätsstrategie wurde in einem Wechselspiel aus technischer Bearbeitung und breiter<br />

Konsultation der Zwischenergebnisse erarbeitet. Durch die Einbeziehung der Öffentlichkeit<br />

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