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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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estimmte Räume in Deutschland stark schrumpfen werden (MÜLLER und SIEDENTOP<br />

2003). Wenn dies ungesteuert erfolgt, ist in Zukunft in ländlichen Gebieten mit sich<br />

„entleerenden“, „durchlöcherten“ Räumen zu rechnen. Auch für viele deutsche Kernstädte<br />

wird langfristig ein Bevölkerungsrückgang prognostiziert. Zudem wird der Anteil älterer<br />

Menschen an der Bevölkerung steigen.<br />

311. Die Bedeutung der zukünftigen Siedlungsstrukturen für die Entwicklung des<br />

Personenverkehrs ist in verschiedenen Studien untersucht worden. Dabei wird im<br />

Wesentlichen <strong>von</strong> zwei möglichen Entwicklungen ausgegangen. Die eine – aus ökologischer<br />

Sicht negativ zu bewertende – Entwicklung geht da<strong>von</strong> aus, dass zwar das<br />

Verkehrsaufkommen (das heißt die Zahl der Wege über alle Verkehrsträger) aufgrund der<br />

rückläufigen Bevölkerungszahl zurückgeht. Allerdings bedeutet das nicht automatisch, dass<br />

auch der motorisierte Individualverkehr abnimmt. Diese Szenarien und Modellrechnungen<br />

kommen im Gegenteil zu dem Schluss, dass bei einem leichten Bevölkerungsrückgang und<br />

fehlender Gegensteuerung der motorisierte Individualverkehr der dominierende<br />

Verkehrsträger bleibt und unter Umständen sogar das Fahrten-Aufkommen des motorisierten<br />

Individualverkehrs zunimmt. Vor allem sehen sie einen dramatischen Rückgang des<br />

Eisenbahnverkehrs, öffentlichen Straßenpersonenverkehrs und Flugverkehrs insbesondere<br />

in schrumpfenden Regionen voraus. Der Autoverkehr wird nach dieser Ansicht dann<br />

dominieren, wenn die prozentualen Preiserhöhungen des motorisierten Individualverkehrs<br />

moderat über der Wirtschaftswachstumsrate liegen und die Preise im ÖPNV genauso schnell<br />

wie beim Pkw steigen (OELTZE et al. 2006; OHM et al. 2006).<br />

Eine aus Umweltsicht optimistischere Studie geht <strong>von</strong> einem gleichbleibenden oder<br />

abnehmenden Anteil des motorisierten Individualverkehrs bei relativ stabiler<br />

Personenverkehrsleistung aus. Für den Eisenbahnverkehr und öffentlichen<br />

Straßenpersonenverkehr wird dabei eine unveränderte oder sogar zunehmende<br />

Verkehrsleistung prognostiziert (ifmo 2010).<br />

Im Ergebnis kommen die Szenarien daher im Bezug auf die zukünftige Entwicklung des<br />

Verkehrs unter den zukünftigen demografischen Entwicklungen zu keiner eindeutigen<br />

Einschätzung. Weitgehend einig sind sich die Studien dagegen im Hinblick auf die<br />

relevanten Einflussfaktoren. Zu diesen zählen ein anhaltender Trend zu<br />

Einpersonenhaushalten, eine zunehmende Konzentration der Bevölkerung in strukturstarken<br />

Ballungsräumen und eine Abnahme in strukturschwachen ländlichen Räumen. Auch die<br />

Wirtschaftsleistung und die Preisentwicklung im motorisierten Individualverkehr und ÖPNV<br />

werden als zentral betrachtet.<br />

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