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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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Stoffströme wie Metallschrotte bzw. Gebrauchtprodukte in Deutschland (bzw. Europa) für die<br />

Rückgewinnung <strong>von</strong> Rohstoffen überhaupt zur Verfügung steht. Hierfür müssen die<br />

Stoffströme, die in die nationalen Entsorgungsanlagen gelangen, mit den exportierten<br />

Mengen verglichen werden. Der Export <strong>von</strong> Gebrauchtprodukten ist grundsätzlich Teil des<br />

internationalen Handels. Er stellt allerdings dann ein Problem dar, wenn Elektroschrott, der<br />

als Gebrauchtware deklariert wurde, exportiert wird (vgl. Tz. 145). Die Verwertung dieser<br />

gefährlichen, aber rohstoffreichen Abfälle erfüllt in vielen Ländern, die diese Stoffe<br />

importieren, weder soziale noch ökologische Standards. Es bedarf einer politischen<br />

Entscheidung, ob und wie Stoffströme (z. B. Gebrauchtfahrzeuge oder<br />

Elektro-/Elektronikschrott) in nationale Verwertungswege gelenkt werden können.<br />

Welche Mengen an Sekundärrohstoffen können zurückgewonnen werden? Aufgrund der<br />

Zusammensetzung der Abfälle sowie technischer und physikalischer Grenzen beim<br />

Recycling ist die Outputmenge an Sekundärrohstoffen deutlich geringer als die Inputmenge<br />

an Abfällen. Neben der Unterstützung technischer Innovationen besteht hier<br />

Verbesserungsbedarf bei der Erfassung, um höhere Reinheiten zu erreichen.<br />

Auf welchem Niveau werden die gewonnenen Sekundärrohstoffe eingesetzt? Das<br />

Verwertungsspektrum reicht <strong>von</strong> hochwertigem Einsatz auf dem gleichen Niveau wie ein<br />

Primärrohstoff (z. B. Metalle) über abnehmende Qualitäten bei mehrfachen<br />

Verwertungszyklen (z. B. Papier) bis zum einmaligen Einsatz (z. B. Bauschutt zur<br />

Geländemodellierung auf Deponien). Aus ökologischer Sicht ist die Aufbereitung und<br />

Verwertung eines Sekundärrohstoffes immer auf dem jeweils höchstmöglichen Niveau<br />

anzustreben. Kaskadennutzungen sind daher empfehlenswert, denn sie gewährleisten, dass<br />

Rohstoffe so lange wie möglich im Wirtschaftskreislauf erhalten bleiben. Die<br />

Bundesregierung sollte Maßnahmen fördern, die den Einsatz <strong>von</strong> Sekundärrohstoffen auf<br />

hohem Niveau vorantreiben.<br />

Wie hoch ist der ökologische Nutzen des Recyclings? Der Einsatz <strong>von</strong> Energie, Wasser,<br />

Luft, Fläche usw. für Erfassung, Transport und Aufbereitungsverfahren muss ins Verhältnis<br />

zum ökologischen Aufwand der Primärproduktion, aber auch zur Endlichkeit der Vorräte<br />

gesetzt werden. Diese Abwägung stand bisher unter der Vorbedingung einer wirtschaftlichen<br />

Zumutbarkeit, die sich am Vergleich mit den Kosten für alternative Entsorgungsverfahren<br />

(z. B. thermische Verwertung oder Deponierung) orientiert. Starke Umweltwirkungen der<br />

Primärproduktion und Knappheiten müssen künftig eine deutlich stärkere Rolle bei der<br />

Bewertung <strong>von</strong> Recyclingaktivitäten spielen, auch wenn sie sich (noch) nicht in den<br />

Marktpreisen widerspiegeln.<br />

122. Die Potenziale der stofflichen Verwertung sind noch erheblich. Einzelne Rohstoffe wie<br />

Metalle lassen sich ohne Qualitätsverluste (aber durchaus unter Mengenverlusten) wieder<br />

direkt in die Wertschöpfungskette einspeisen. Mehr als die Hälfte des in Deutschland<br />

produzierten Aluminiums, Kupfers und Zinks wird bereits aus Recycling-Vorstoffen

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