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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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2.3.2 Entkopplung <strong>von</strong> Rohstoffverbrauch und Wohlfahrt<br />

116. Eine Entkopplung des Rohstoffverbrauchs bedeutet, dass der Rohstoffverbrauch und<br />

die Wohlfahrt im Trend auseinandergehen. Während die Wohlfahrt weiter wächst, soll der<br />

Rohstoffverbrauch langfristig sinken. Dafür ist je Material-Input ein größerer<br />

volkswirtschaftlicher Nutzen zu erwirtschaften.<br />

Global ist eine Entkopplung nur durch gemeinsames Handeln zu erreichen (vgl.<br />

Abschn. 2.4.4), denn es besteht die Gefahr, dass ein Nachfragerückgang eines Landes<br />

durch Nachfragesteigerungen anderer kompensiert wird. Es ist vor allem die Kooperation der<br />

Industrienationen gefragt, deren Rohstoffverbrauch um ein Vielfaches über dem der<br />

Schwellen- und Entwicklungsländern liegt (SERI 2009). Wenn es ihnen gelingt, die<br />

Möglichkeiten einer rohstoffeffizienten und gleichzeitig wohlhabenden Gesellschaft<br />

vorzuleben, kann dies auch auf die Entwicklungspfade heute noch ärmerer Länder wirken.<br />

Güterproduktion<br />

117. Materialeffizienz kann zunächst vor allem durch eine Optimierung der Konstruktion,<br />

des Designs bzw. <strong>von</strong> Produktionsprozessen (Reduzierung des Verschnitts,<br />

innerbetriebliches Recycling) gesteigert werden. Radikale Verbesserungen sind durch<br />

Innovationen zu erwarten, die zu einem neuen Design <strong>von</strong> Produkten und Verfahren führen<br />

und Funktionalitäten <strong>von</strong> Produkten auf rohstoffärmerem Weg bereitstellen. Ein Beispiel<br />

hierfür ist die Kombination der Funktionen „Drucken“, „Kopieren“, „Scannen“ und „Faxen“ in<br />

einem einzigen Gerät.<br />

Rohstoffe können auch eingespart werden, indem ein Produkt durch ein weniger<br />

rohstoffintensives (z. B. CDs statt Schallplatten, Digital- statt Analogfotografie) ersetzt wird.<br />

Hierdurch kann der Bedarf an Rohstoffen gesenkt werden, ohne dass dadurch<br />

Einschränkungen für den Konsumenten entstehen. Die Miniaturisierung <strong>von</strong> Produkten kann<br />

allerdings auch zur Folge haben, dass bestimmte Produkte bzw. Produktteile aufgrund ihrer<br />

Komplexität und der geringen Mengen nicht mehr recycelt werden können. Dies ist vor allem<br />

ein Problem für Technologierohstoffe, die in Elektrogeräten, aber auch in umweltrelevanten<br />

Technologien verwendet werden, beispielsweise Metalle der Platingruppe (PGM) wie<br />

Ruthenium, Rhodium, Palladium, Indium, Tellur, Kobalt etc. (HAGELÜKEN und MESKERS<br />

2010).<br />

Über den gesamten Lebenszyklus hinweg gesehen kann eine effizientere Nutzung <strong>von</strong><br />

Rohstoffen auch durch eine Nutzungsdauerverlängerung sowie eine Erhöhung der<br />

Nutzungsintensität erzielt werden (HAAKE 1996). Eine Schwerpunktsetzung auf Haltbarkeit<br />

beim Design und bei der Produktion ist hierbei Grundvoraussetzung. Hersteller können ihre<br />

Produkte langlebiger gestalten, indem sie zum Beispiel verschleißfestere Bauteile wählen<br />

oder den Verschleiß auf preiswerte, leicht austauschbare Elemente lenken. Bereits bei der<br />

Konstruktion sollte stärker darauf geachtet werden, dass später die Demontage erleichtert<br />

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