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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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610<br />

Auseinandersetzungen über das Konzept der grünen Wirtschaft wurden auch im Vorfeld der<br />

Rio+20-Konferenz geführt. Kritiker des Konzepts, vor allem aus Entwicklungs- und<br />

Schwellenländern, äußerten hier die Befürchtung, dass der Begriff der nachhaltigen<br />

Entwicklung geschwächt werden soll und dass die neue Agenda zu einer Vernachlässigung<br />

<strong>von</strong> sozialer Gerechtigkeit und zu Umweltprotektionismus führen könnte (KHOR 2011; AS-<br />

PTA et al. <strong>2012</strong>).<br />

Tabelle 11-3<br />

Leitbilder des umweltpolitischen Diskurses<br />

Leitbild Kernaussage Quellen<br />

Grüne Wirtschaft Ökologische Nachhaltigkeit und wirtschaftlicher Fortschritt sind keine<br />

Gegensätze. Die Schaffung einer sozial gerechteren und ökologischeren<br />

Wirtschaft ist ein Instrument für nachhaltige Entwicklung, sowohl für<br />

Industrie-, als auch für Entwicklungsländer. Der Übergang zu einer<br />

grünen Wirtschaft setzt allerdings voraus, dass die Politik günstige<br />

Bedingungen dafür schafft. Ansatzpunkte für die <strong>Förderung</strong> einer grünen<br />

Wirtschaft sind u. a. die Umschichtung öffentlicher und privater<br />

Investitionen in Richtung Klimaschutz und Ressourceneffizienz sowie in<br />

die Erhaltung <strong>von</strong> Naturkapital.<br />

UNEP 2011<br />

Grünes<br />

Grünes Wachstum bedeutet die <strong>Förderung</strong> ökonomischen Wachstums OECD 2011<br />

Wachstum bei gleichzeitigem Schutz der Ressourcen und Ökosystemleistungen,<br />

auf die wir angewiesen sind. Ökologische Investitionen und Innovationen<br />

können dabei Wachstum erhalten und neue ökonomische Chancen<br />

eröffnen.<br />

Green New Deal Die Wirtschaftskrise ist eine Chance für einen ökologischen Umbau der BARBIER 2010;<br />

Wirtschaft. Ökologisch ausgerichtete Programme zur Stimulierung der FRENCH et al.<br />

Nachhaltiges<br />

Wirtschaft können das Fundament schaffen für technologischen Wandel, 2009<br />

umweltfreundliche öffentliche Infrastruktur und „grüne“ Arbeitsplätze.<br />

Nachhaltiges Wachstum bedeutet, eine ressourceneffiziente, nachhaltige Europäische<br />

Wachstum und wettbewerbsfähige Wirtschaft aufzubauen. In einer Welt, die CO2-<br />

Emissionen mindert und in der Ressourcen knapp sind, soll die<br />

Führungsrolle Europas im Wettbewerb um die Entwicklung neuer<br />

Verfahren und Technologien ausgenutzt werden. Dadurch sollen nicht<br />

nur der wirtschaftliche Erfolg der EU gesichert, sondern gleichzeitig die<br />

Umwelt geschützt und der soziale und territoriale Zusammenhalt<br />

Europas gestärkt werden.<br />

Kommission 2010<br />

Ökologische Große Leitmärkte werden in der Zukunft eine starke ökologische BMU 2006<br />

Industriepolitik Dimension aufweisen. Daher werden Länder, die eine<br />

Technologieführerschaft in den grünen Märkten erreichen, globale<br />

Wettbewerbsvorteile erlangen und Wohlstand und Arbeitsplätze sichern.<br />

Gefördert werden muss eine solche Technologieführerschaft aber durch<br />

eine aktive ökologische Industriepolitik, die die Wirtschaft auf knapper<br />

werdende Ressourcen einstellt, die strategische Zukunftsindustrien<br />

stärkt, Technologiesprünge initiiert und die Marktdiffusion innovativer<br />

Technologien fördert.<br />

Ökologische Wirtschaft und Umwelt sind nicht notwendigerweise Gegensätze. Unter JÄNICKE 1984;<br />

Modernisierung bestimmten Umständen kann die Entwicklung und Diffusion effizienter 1993; HAJER<br />

Technologien eine Entkopplung <strong>von</strong> Wirtschaftswachstum und<br />

Umweltnutzung herbeiführen. Dies erfordert jedoch politische Strategien,<br />

die eine solche ökologische Modernisierung befördern. Dazu gehören<br />

unter anderem verbindliche Umweltziele, dynamische<br />

Steuerungsinstrumente, konsensorientierte Politikprozesse, langfristige<br />

Politikplanung und horizontale wie vertikale Politikintegration.<br />

1997; MOL 2001<br />

SRU/UG <strong>2012</strong>/Tab. 11-3<br />

683. Trotz der Vielfalt und Heterogenität der Analysen sind drei wiederkehrende und<br />

miteinander verbundene Argumentationsstränge zu beobachten:

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