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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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einen hohen Flächenverbrauch und damit einhergehenden Veränderungen und Verlusten<br />

<strong>von</strong> Ökosystemen gekennzeichnet.<br />

Die ökologischen Auswirkungen der Rohstoffwirtschaft lassen sich aufgrund fehlender Daten<br />

und Bewertungsgrundlagen nicht systematisch quantifizieren. Die qualitativen<br />

Untersuchungen belegen aber, dass die Wirkungen der Rohstoffwirtschaft groß sind und<br />

aufgrund der steigenden globalen Nachfrage sowie der Erschöpfung leicht zugänglicher<br />

Rohstoffvorkommen in Zukunft weiter steigen werden. Besondere Gefahr besteht wegen des<br />

wachsenden Explorationsdrucks für ökologisch sensible Gebiete, in denen auf einen Abbau<br />

gänzlich verzichtet werden sollte.<br />

2.3 Ziele und Handlungsansätze einer<br />

umweltverträglichen Rohstoffwirtschaft<br />

2.3.1 Plädoyer für ein zweifaches Entkopplungskonzept<br />

114. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD)<br />

definierte 2001 Entkopplung als Bruch zwischen negativer Umweltbelastung (environmental<br />

bads) und wirtschaftlicher Produktion (economic goods) (OECD 2001). Die EU verwendet<br />

das Konzept ebenfalls prominent, wie zum Beispiel in der Mitteilung der europäischen<br />

Kommission vom 21. Dezember 2005 „Thematische Strategie für eine nachhaltige Nutzung<br />

natürlicher Ressourcen“. Demnach sollen natürliche Ressourcen (Rohstoffe, Luft, Wasser,<br />

Boden, der physische Raum, Windenergie, geothermische Energie, Gezeiten-,<br />

Sonnenenergie) durch eine Reduzierung der negativen Umweltauswirkungen bei<br />

gleichzeitigem Wirtschaftswachstum nachhaltig genutzt werden. Das International Resource<br />

Panel (IRP), das beim Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) angesiedelt ist,<br />

unterscheidet zwischen Entkopplung des Ressourcenverbrauchs („Resource decoupling“)<br />

und Entkopplung der Auswirkungen („impact decoupling“) (FISCHER-KOWALSKI et al.<br />

2011, S. 5). Eine Entkopplung des Ressourcenverbrauchs ist vor allem durch<br />

Produktivitätsfortschritte zu erzielen, wodurch je produzierter Wirtschaftseinheit eine<br />

geringere Menge Ressourcen benötigt werden. Eine Entkopplung der Auswirkungen<br />

erfordert laut dem IRP eine Verringerung der Umweltauswirkungen bei wachsender<br />

Wertschöpfung im ökonomischen Sinne.<br />

In Anlehnung an diese Studien wird der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) im<br />

Folgenden den Entkopplungsbegriff auf abiotische, nicht energetische Rohstoffe anwenden.<br />

Eine umweltverträgliche Rohstoffpolitik sollte aus Sicht des SRU zum einen auf einer<br />

Entkopplung des Rohstoffverbrauchs und zum anderen auf der Entkopplung der<br />

Umweltauswirkungen aufbauen (vgl. Abb. 2-5). Beide Ziele sollten parallel verfolgt werden.<br />

Anders als der IRP definiert der SRU die Entkopplung der Umweltauswirkungen als Bruch<br />

zwischen den Umweltauswirkungen und dem gesamten Rohstoffverbrauch und nicht

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