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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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des Wissens hinsichtlich zukünftiger technologischer Optionen zur Dekarbonisierung des<br />

Güterverkehrs erlaubt noch keine Festlegungen zugunsten bestimmter Technologien. Zudem<br />

zeigen die bisherigen Erfahrungen, dass sich die Gesellschaft voraussichtlich <strong>von</strong> der Idee<br />

des einen technologischen Königswegs wird lösen müssen. Wahrscheinlicher ist der Einsatz<br />

verschiedener Technologien in Abhängigkeit <strong>von</strong> den spezifischen Anforderungen der<br />

jeweiligen Transportaufgaben.<br />

Angesichts der bestehenden Unsicherheiten über die Entwicklungs-, Realisierungs- und<br />

Kostendegressionspotenziale verschiedener Antriebs- und Kraftstoffoptionen ist eine<br />

möglichst technologieoffene staatliche Forschungspolitik geboten. Eine frühzeitige<br />

Festlegung auf wenige Technologien, die kurzfristig gegebenenfalls kostengünstiger und<br />

schneller zu realisieren sind, kann sich langfristig als nicht hinreichend effektiv und<br />

wesentlich teurer erweisen als eine breit gefächerte Forschungs- und Entwicklungsstrategie,<br />

die auch solche Technologieoptionen umfasst, deren Marktreife derzeit noch weit entfernt<br />

und ungewiss ist.<br />

Die Mittelverteilung einer solchen Forschungs- und Entwicklungsförderung sollte sich<br />

grundsätzlich an den potenziellen Zielerreichungsbeiträgen und der Notwendigkeit<br />

öffentlicher Fördermaßnahmen richten. Mithin sollten vor allem solche Technologien<br />

gefördert werden, die erhebliche CO2-Einsparpotenziale aufweisen und für deren<br />

Entwicklung nicht ausreichend private Mittel bereitgestellt werden. Private Gelder lassen sich<br />

umso weniger mobilisieren, je weiter die Technologie <strong>von</strong> der Marktreife entfernt und desto<br />

unsicherer ihr kommerzieller Erfolg ist. Eine solche hohe Unsicherheit und damit hohe<br />

Risikokosten privater Investoren sind insbesondere dann gegeben, wenn für die erfolgreiche<br />

Marktetablierung der Aufbau umfangreicher Infrastrukturen erforderlich ist, da die<br />

erfolgreiche Produktentwicklung allein für einen kommerziellen Erfolg nicht ausreicht.<br />

So sind zum Beispiel für die verschiedenen Optionen zur Elektrifizierung des Güterverkehrs<br />

sowohl fahrzeug- als auch infrastrukturseitig noch erhebliche Entwicklungsschritte<br />

notwendig. Mit Blick auf ambitionierte klimapolitische Langfristziele, die angesichts des<br />

prognostizierten Verkehrsmengenwachstums durch Weiterentwicklungen des<br />

Verbrennungsmotors kaum erreichbar sein werden, sollte die Forschung im Bereich<br />

alternativer, auf regenerativem Strom basierender Transportkonzepte für den Güterverkehr<br />

verstärkt werden. Hierunter fällt auch die <strong>Förderung</strong> der weiteren Erforschung und<br />

anschließenden Erprobung bisher noch weitgehend unbeachteter Ansätze wie<br />

leitungsgebundener elektrisch angetriebener Lkws (Tz. 257).<br />

Zudem sollten die Forschungsaktivitäten zur Weiterentwicklung der verkehrsprognostischen<br />

Verfahren und deren Verkopplung mit einer, an umweltpolitischen Gesichtspunkten<br />

orientierten, strategischen Verkehrs- und Infrastrukturplanung (Wissenschaftlicher Beirat für<br />

Verkehr 2010; BORMANN et al. 2010; vgl. Abschn. 4.4.3.2) verstärkt werden. So ließen sich<br />

beispielsweise die in verschiedenen verkehrspolitischen Szenarien auftretenden

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