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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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174<br />

3.2.7 Zur Bedeutung des ökologischen Landbaus<br />

Bedeutung für das Klima<br />

183. Inwieweit der ökologische Landbau zu besseren Klimabilanzen beiträgt, ist in der<br />

Wissenschaft umstritten. Einige Studien ermitteln, dass in der ökologischen<br />

Pflanzenproduktion trotz der geringeren Erträge weniger THG-Emissionen je Kilogramm<br />

Produkt emittiert werden als im konventionellen Anbau. Emissionsmindernd wirkt vor allem<br />

der Verzicht auf Mineraldünger, welcher sehr energie- und damit emissionsintensiv<br />

hergestellt wird. LYNCH et al. (2011) kommen dagegen in einem aktuellen Literaturreview<br />

<strong>von</strong> über 130 Studien, in denen die ökologische mit der konventionellen landwirtschaftlichen<br />

Produktion verglichen wird, hinsichtlich der Vorteilhaftigkeit ökologischer Produkte zu keiner<br />

eindeutigen Aussage. Während in einer Vielzahl der untersuchten Studien deutliche Vorteile<br />

ermittelt werden, zeigen andere Studien keinen eindeutigen Unterschied auf oder<br />

bescheinigen wiederum der konventionellen Landwirtschaft eine klimafreundlichere<br />

Produktion (ebd., S. 348). Foodwatch (2008) weist nach einer Auswertung der vom Institut<br />

für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) durchgeführten Studie „Klimawirkungen der<br />

Landwirtschaft in Deutschland“ darauf hin, dass die Wahl zwischen Rindfleisch und Nicht-<br />

Rindfleisch, zwischen Fleisch und Getreideprodukten einen deutlich größeren Einfluss auf<br />

die Klimawirksamkeit hat als die Entscheidung zwischen konventionell und ökologisch<br />

hergestellten Produkten, auch wenn nach den Ergebnissen der IÖW-Studie bei gleicher<br />

Wahl hinsichtlich der Lebensmittelproduktgruppen die Klimawirkung <strong>von</strong> Bioprodukten immer<br />

leicht geringer ist.<br />

Bei einer Steigerung des Anteils ökologisch hergestellter Produkte an der Ernährung auf<br />

30 % im Jahr 2030 würden somit ohne weitere Änderungen im Konsumverhalten<br />

wahrscheinlich nur unbedeutende Mengen an Treibhausgasen eingespart (WIEGMANN<br />

et al. 2005, Kap. 4.2.3).<br />

Bedeutung für die Biodiversität<br />

184. Dagegen würde die mit dem Ökolandbau verbundene extensivere Wirtschaftsweise<br />

die biologische Vielfalt unmittelbar deutlich weniger gefährden. Dies würde jedoch bei<br />

unverändertem Konsumverhalten auch 8 % mehr landwirtschaftlich genutzte Fläche für die<br />

Ernährung der deutschen Bevölkerung erfordern, selbst wenn man weitere<br />

Ertragssteigerungen bis 2030 einrechnet (WIEGMANN et al. 2005, Kap. 4.2.3). Durch den<br />

größeren Flächenbedarf würde sich demnach der Druck auf bisher nicht oder als Grünland<br />

genutzte Flächen erhöhen.<br />

Da bei der ökologischen Herstellung <strong>von</strong> Lebensmitteln neben organischem Dünger kein<br />

Mineraldünger eingesetzt wird, ist diese in vielen Fällen mit einem geringeren<br />

Nährstoffeintrag in die Umwelt verbunden als die Erzeugung konventioneller Lebensmittel

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