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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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die enderzeugernahe Ansiedlung <strong>von</strong> Zulieferindustrien (STORPER 1995; HESSE und<br />

RODRIGUE 2004).<br />

– Nachfragedämpfend wirken sich schließlich Effizienzverbesserungen in der logistischen<br />

Kette aus. Zwischen 1960 und 1990 hat sich in Deutschland die Güterverkehrsleistung<br />

vervierfacht, die Fahrleistung dank besserer Auslastung aber nur verdreifacht (BAUM und<br />

HEIBACH 1997, S. 14). Dieser Trend hat sich, deutlich verlangsamt, auch in der letzten<br />

Dekade fortgesetzt (Statistisches Bundesamt 2011a; KVEIBORG und FOSGERAU 2007,<br />

S. 45; SORRELL et al. 2009, S. 3123; AGNOLUCCI und BONILLA 2009; MCKINNON<br />

2007). Beides ist insbesondere auf die bessere Koordination und das bessere<br />

Auslastungsmanagement in großen Güterverkehrszentren zurückzuführen (KVEIBORG<br />

und FOSGERAU 2007, S. 47; BAUM und HEIBACH 1997; Öko-Institut und DLR-IVF<br />

2009a; VERNY 2007).<br />

Angebotstrends: Kostensteigerungen und Infrastrukturengpässe<br />

251. Wichtige Angebotsfaktoren für das bisherige Güterverkehrswachstum sind die<br />

Transportgeschwindigkeit, die Transportkosten und die Effizienz in der logistischen Kette<br />

(HESSE und RODRIGUE 2004, S. 6; RODRIGUE 2006; AGNOLUCCI und BONILLA 2009,<br />

S. 324). Diese Faktoren haben in den letzten Jahren physische und ökonomische<br />

Raumwiderstände vermindert und damit den Radius der Verflechtungen und ihre Komplexität<br />

erhöht. Gerade diese Raum-Zeit-Ökonomie ist jedoch einem Strukturwandel unterworfen.<br />

Der weitere Anstieg der Ölpreise und damit der Transportkosten ist wahrscheinlich. Die<br />

Internationale Energieagentur, die die Preisentwicklung in der letzten Dekade regelmäßig<br />

und substanziell unterschätzt hat, vermutet eine Verdoppelung der Ölpreise <strong>von</strong> 60 auf<br />

113 $/Barrel zwischen 2009 und 2035 (IEA 2010, S. 6). Andere Studien sehen deutlich<br />

höhere Kostenrisiken (SCHADE 2010, S. 56; Zentrum für Transformation der Bundeswehr<br />

2010; ANDERS et al. 2009). Auch eine konsequente Klimapolitik würde zu einer<br />

signifikanten Erhöhung der Transportkosten führen. Dabei ist insgesamt zu beachten, dass<br />

die Transportkostenelastizität des zwischeneuropäischen Handels, der trotz eines<br />

abnehmenden Anteils am Gesamthandel weiterhin eine dominante Rolle einnimmt, hoch ist<br />

(FEIGE 2007, S. 72). So wird die abnehmende Güterverkehrsintensität in Großbritannien<br />

auch auf einen deutlichen Anstieg der Transportkosten um 25 % in den 1990er-Jahren<br />

zurückgeführt (AGNOLUCCI und BONILLA 2009, S. 340).<br />

Die Infrastrukturinvestitionen werden selbst bei deutlicher Erhöhung nicht mit dem<br />

Kapazitätsbedarf des prognostizierten Güterverkehrswachstums mithalten können (van<br />

ESSEN et al. 2009, S. 42). Im Bereich der Verkehrswegeinvestitionen für den Schienen- wie<br />

auch für den Straßenverkehr liegt Deutschland signifikant unter dem Niveau anderer<br />

europäischer Länder (Allianz pro Schiene 2011; Pro Mobilität – Initiative für<br />

Verkehrsinfrastruktur 2011). Bei deutlich steigenden Baukosten stagnieren die<br />

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