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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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gewonnen (WVM 2011). Diese hohen Raten werden jedoch nur für einzelne Massenmetalle<br />

erreicht. Gerade die Technologierohstoffe wie Indium, Tantal, Lithium oder Neodym werden<br />

dagegen weltweit zu weniger als 1 % zurückgewonnen (UNEP 2011). Dies beruht auf<br />

fehlenden Recyclinginfrastrukturen und Aufbereitungstechnologien sowie den geringen<br />

Mengen je Produkt. Diese Kleinstmengen sind für die Erreichung <strong>von</strong> Recyclingquoten, die<br />

einen Mindestverwertungsanteil an der Gesamtmasse fordern, unbedeutend. Auch<br />

mangelnde Information der Hersteller und Konsumenten kann eine Ursache für die niedrigen<br />

Recyclingquoten sein. Andere Rohstoffe (z. B. Mischkunststoffe, Bauschutt) können<br />

aufgrund ihrer Eigenschaften oder Verbindungen nicht wieder ihrem ursprünglichen Zweck<br />

zugeführt werden, dienen aber an anderer Stelle als Ersatz für Primärrohstoffe. Auch diese<br />

Art der Kaskadennutzung führt zu einer Mengen- und Wirkungsreduzierung des<br />

Rohstoffverbrauchs.<br />

Insgesamt gilt es, hohe Qualitäten in Verbindung mit hohen Rückgewinnungsraten zu<br />

erzielen. Dafür bedarf es einerseits der Weiterentwicklung der Aufbereitungstechnik,<br />

andererseits Veränderungen der Inputstoffe, zum Beispiel durch Verwendungsverbote für<br />

Schadstoffe (siehe z. B. RoHS-Richtlinie 2011/65/EU, Forderung nach mineralölfreien<br />

Druckfarben u. a.) sowie einer erfolgreicheren Sammlung und Erfassung.<br />

123. Zu beachten ist bei all diesen Ansätzen für eine Entkopplung <strong>von</strong> Rohstoffverbrauch<br />

und Wohlfahrt, dass Effizienzfortschritte grundsätzlich durch Rebound-Effekte gefährdet sind<br />

(vgl. Kap. 1.3). Rebound-Effekte sollten daher beachtet und durch entsprechend<br />

ausgestaltete flankierende Maßnahmen vermieden werden.<br />

2.3.3 Entkopplung <strong>von</strong> Rohstoffverbrauch und<br />

Umweltauswirkungen<br />

124. Eine Entkopplung <strong>von</strong> Rohstoffverbrauch und Umweltauswirkungen erfordert die<br />

Minimierung der Umweltauswirkungen je Materialeinheit. Eine Festlegung konkreter<br />

Entkopplungsziele stellt sich aufgrund der Quantifizierungsprobleme der Belastungen<br />

schwierig dar (vgl. Kap. 2.2). Grundsätzlich sollten aber der Naturschutz (Gebiets- und<br />

Artenschutz) sowie der Schutz der menschlichen Gesundheit auf allen Stufen der<br />

Wertschöpfungskette prioritär berücksichtigt werden. Wie Kapitel 2.2 gezeigt hat, bestehen<br />

hohe Belastungen für Mensch und Natur besonders bei der Rohstoffgewinnung und der<br />

Grundstoffproduktion. Die Güterproduktion hat wegen des Bedarfs an fossilen<br />

Energieträgern vor allem Auswirkungen auf den Klimawandel.<br />

Die Entkopplung <strong>von</strong> Rohstoffverbrauch und Umweltauswirkungen mit dem Ziel des<br />

Schutzes <strong>von</strong> Natur, Umwelt und menschlicher Gesundheit kann auf nationaler bzw. EU-<br />

Ebene durch verschiedene Maßnahmen gefördert werden, insbesondere durch eine strenge<br />

Umweltgesetzgebung. Demgegenüber ist es schwieriger, die weltweiten Umweltbelastungen,<br />

die durch die Rohstoffwirtschaft verursacht werden, zu beeinflussen. Um Verantwortung für<br />

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