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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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170<br />

Tierhaltung verantwortlich ist. Eine Verringerung des Konsums tierischer Produkte kann<br />

daher die Eutrophierung <strong>von</strong> Gewässern reduzieren.<br />

Wie dringend eine solche Reduzierung nötig wäre, zeigen die folgenden Zahlen: Im Zeitraum<br />

2003 bis 2005 war die Landwirtschaft für 70 % aller Stickstoff- und über 50 % aller<br />

Phosphoreinträge in deutsche Oberflächengewässer verantwortlich (BARTEL et al. 2010,<br />

S. 100 f.). Neben dem direkten Stickstoffeintrag über die Böden in die Gewässer emittiert die<br />

Landwirtschaft auch circa 10 % aller Stickstoffoxide Deutschlands (UBA 2011b) und trägt<br />

damit auch über Immissionen zur Eutrophierung bei. Neben den Stickstoffoxiden wird zudem<br />

das THG Lachgas (N2O) emittiert.<br />

178. Pestizide gefährden viele Tier- und Pflanzengruppen und damit auch die positiven<br />

Funktionen, die sie für die Produktion haben (z. B. die Bestäubung oder die natürliche<br />

Schädlingsbekämpfung) (HAFFMANS 2010; GEIGER et al. 2010). Daher ist es notwendig,<br />

dass der Einsatz <strong>von</strong> Pestiziden auf das erforderliche Mindestmaß reduziert wird, was eine<br />

strenge Regulierung erfordert. Die Regulierung <strong>von</strong> Pestiziden ist jedoch in den meisten<br />

Entwicklungs- und Schwellenländern, aus denen beispielsweise in großem Ausmaß<br />

Futtermittel importiert werden, generell unzureichend (Swedish Chemicals Agency und<br />

Swedish Environmental Protection Agency 2011).<br />

Nur 35 % der eiweißreichen Futtermittel, die in Europa verwendet werden, stammen aus<br />

Europa selbst. Importe – vor allem <strong>von</strong> Soja – stammen überwiegend aus gentechnisch<br />

verändertem Saatgut. Der Anbau <strong>von</strong> gentechnisch verändertem Soja ist mit einem höheren<br />

Einsatz <strong>von</strong> Glyphosat verbunden, ein Herbizid, welches aufgrund des Verdachts<br />

entwicklungstoxisch zu sein, erst kürzlich in die Kritik geraten ist (BVL 2010; ANTONIOU<br />

et al. 2010; MERTENS 2011). Der Konsum <strong>von</strong> Fleisch, welches mit solchermaßen<br />

produzierten Sojaimporten erzeugt wurde, unterstützt somit indirekt die betreffenden<br />

Anbauformen.<br />

Auswirkungen eines veränderten Konsumverhaltens auf die<br />

Stickstoffproblematik und den Pflanzenschutzmitteleinsatz<br />

179. Grundsätzlich ermöglicht eine an den Nährstoffbedarf der Pflanzen angepasste<br />

Düngung, die Stickstoff- und Phosphatausträge in die Umwelt auf das Nötigste zu<br />

reduzieren. Eine deutliche Reduzierung der momentan sehr hohen Nährstoffüberschüsse<br />

<strong>von</strong> – in Bezug auf Stickstoff – 103 kg N/ha (Stand: 2008, UBA 2011a) würde somit weiterhin<br />

eine ausreichende Nährstoffversorgung der Pflanzen gewährleisten und gleichzeitig die<br />

Gewässerbelastung erheblich verringern. Auf das Düngeverhalten der einzelnen Landwirte<br />

hat der Konsument jedoch kaum Einfluss.<br />

XUE und LANDIS (2010) untersuchen die Möglichkeiten zur Reduktion des Stickstoff-<br />

Fußabdrucks des Konsums bei gleichbleibender Kalorienaufnahme und kommen zu dem<br />

Ergebnis, dass der Pro-Kopf-Fußabdruck am stärksten durch eine Reduktion <strong>von</strong>

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