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Mo. 10.09.| Einzelbeiträge 1 | 15:00 Uhr – 15:40 Uhr | Raum S2 121<br />

Tobias Kärner, Klaudia Golyszny, Detlef Sembill<br />

Stresserleben im schulischen Unterricht<br />

Otto-Friedrich-<strong>Universität</strong> Bamberg<br />

tobias.kaerner@uni-bamberg.de<br />

Da die Schule und insbesondere der schulische Unterricht für Schülerinnen und Schüler eine<br />

spezifische Belastungsquelle darstellen kann, wurde bereits in unterschiedlichen produktorientierten<br />

Studien belegt (Lohaus u.a., 2004). So fanden beispielsweise Lohaus u.a. (2004) heraus,<br />

dass schulische Stressoren in signifikantem Zusammenhang sowohl mit psychischen als auch mit<br />

physischen Stresssymptomen stehen. Als schulbezogene Stressoren werden in der Literatur<br />

neben schulischem Notendruck sowie sozialen Konflikten mit Mitschülern und Lehrkräften vor<br />

allem Parameter des Unterrichtsprozesses angesehen, welche auch spezifische Schutzfaktoren<br />

beinhalten können (Seiffge-Krenke, 2006). In dem vorliegenden Beitrag soll den Fragen nachgegangen<br />

werden, in welchem Ausmaß Lernende schulischen Unterricht als belastend erleben und<br />

ob zwischen unterschiedlich akzentuierten Lehr-Lern-Umgebungen Erlebensunterschiede zu<br />

verzeichnen sind. Im Rahmen der vorliegenden Untersuchung wurde das subjektive situationsspezifische<br />

Erleben im Unterrichtsprozess mittels der sog. Continous-State-Sampling – Methode<br />

(CSSM sensu Sembill u.a., 2008) über insgesamt 18 Unterrichtsstunden hinweg erfasst. CSSM<br />

ermöglicht hierbei die zeitkontinuierliche und prozessnahe Erfassung des aktuellen Erlebenszustandes<br />

sowie dessen zeitreihenanalytische Untersuchung (ebd.). Bei einem Mittelwertvergleich<br />

zwischen einer traditionell lehrerzentriert (TraLe) und einer schülerzentriert unterrichteten<br />

Klasse (SoLe) zeigte sich beispielsweise, dass sich die Schüler der SoLe-Klasse (M = 66.01;<br />

p < .000) im Vergleich zu den Lernenden der TraLe-Klasse (M = 46.05; p < .000) stärker sozial<br />

eingebunden fühlten, was wiederum als eine Ressource gegen Stress anzusehen ist. Die pädagogische<br />

Relevanz ist insbesondere darin zu sehen, da aus den Befunden Implikationen für eine<br />

gesundheitsförderliche Gestaltung von schulischen Lehr-Lern-Arrangements abgeleitet werden<br />

können.<br />

Lohaus, A., Beyer, A. & Klein-Heßling, J. (2004): Stresserleben und Stresssymptomatik bei Kindern und Jugendlichen.<br />

Zeitschrift für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie, 36 (1), 38-46.<br />

Seiffge-Krenke, I. (2006): Nach PISA. Stress in der Schule und mit den Eltern. Bewältigungskompetenz deutscher<br />

Jugendlicher im internationalen Vergleich. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.<br />

Sembill, D., Seifried, J. & Dreyer, K. (2008): PDAs als Erhebungsinstrument in der beruflichen Lehr-Lern-Forschung –<br />

Ein neues Wundermittel oder bewährter Standard? Empirische Pädagogik, 22 (1), 64-77.<br />

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