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Mo. 10.09.| Einzelbeiträge 2 | 14:15 Uhr – 14:55 Uhr | Raum S2 147<br />

Katrin Lintorf, Stefanie van Ophuysen, Edita Turcinovic<br />

Unterschiede in der diagnostischen Praxis – eine Frage schulformspezifischer<br />

pädagogischer Konzepte?<br />

Westfälische Wilhelms-<strong>Universität</strong> Münster<br />

lintorf@uni-muenster.de<br />

Versteht man pädagogische Diagnostik als „das Insgesamt von Erkenntnisbemühungen im Dienste<br />

aktueller pädagogischer Entscheidungen“ (Klauer, 1982, S. 5), ist zu erwarten, dass Lehrkräfte<br />

je nach Zielsetzung verschiedene Urteilskriterien und -methoden verwenden. Die amerikanische<br />

Forschung zum classroom assessment belegt diese Annahme (Brookhart, 1993) und zeigt hinsichtlich<br />

der verwendeten Urteilskriterien wie auch der -methoden deutliche interindividuelle<br />

Unterschiede (McMillan, 2001).<br />

Auch im deutschen Sprachraum ist von einer hohen interindividuellen Varianz im Diagnostikverhalten<br />

auszugehen. Darüber hinaus sind systematische Schulformeffekte zu erwarten, da durch<br />

unterschiedliche pädagogische Konzepte auch unterschiedliche diagnostische Ziele bedingt sind.<br />

So legen Gesamtschulen meist einen stärkeren Fokus auf soziales Lernen, während Gymnasien<br />

die Fachleistung fokussieren. Empirische Studien zu diesem Thema liegen in Deutschland bislang<br />

nicht vor.<br />

Mittels einer standardisierten Online-Befragung werden aktuell Lehrkräfte der Sekundarstufe I,<br />

die in NRW an einer Gesamtschule oder einem Gymnasium unterrichten, befragt. Neben Auskünften<br />

über erfasste Inhalte, diagnostische Methoden, Anlässe und Zielsetzungen werden insbesondere<br />

Informationen über den Stellenwert des sozialen Lernens in Schule und Unterricht<br />

erhoben. Die Daten werden hinsichtlich folgender Fragestellungen ausgewertet:<br />

1) Welche Bandbreite an Urteilskriterien und -methoden zeigt sich bei deutschen Lehrkräften?<br />

2) Ist ein Teil der Varianz durch Schulformunterschiede erklärbar?<br />

3) Wird der Schulformeffekt über unterschiedliche pädagogische Konzepte vermittelt?<br />

Es wird angenommen, dass sich die verschiedenen pädagogischen Konzepte der Schulformen in<br />

unterschiedlichen pädagogischen Zielsetzungen der Lehrkräfte widerspiegeln. Diese sollten dazu<br />

führen, dass die diagnostische Praxis der Lehrkräfte durch unterschiedliche Inhalte und Methoden<br />

gekennzeichnet ist. Die Ergebnisse werden in Hinsicht auf die Lehreraus- und -weiterbildung<br />

diskutiert.<br />

Brookhart, S.M. (1993). Teachers' grading practices: Meaning and values. Journal of Educational Measurement,<br />

30(2), 123-142.<br />

Klauer, K.J. (1982). Perspektiven Pädagogischer Diagnostik. In K.J. Klauer (Hrsg.), Handbuch der Pädagogischen<br />

Diagnostik (Bd. 1, S. 3-14). Schwann: Düsseldorf.<br />

McMillan, J.H. (2001). Secondary teachers' classroom assessment and grading practices. Educational Measurement:<br />

Issues and Practice, 20(1), 20-32.<br />

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