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Mo. 10.09.| Einzelbeiträge 15 | 13:30 – 14:10 Uhr | Raum T2 238
Kay Adenstedt
Vielfalt der Schulentwicklungsberatung in den deutschen Bundesländern
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
kayadenstedt@gmail.com
Schulen unterliegen einem stetigen Veränderungs- und Innovationsdruck, der in den letzten Jahren
insbesondere durch die aufrüttelnden PISA-Ergebnisse und einem Paradigmenwechsel in der Steuerung
des Schulsystems verschärft wurde. Heute sollen Einzelschulen (meist gesetzlich verpflichtet)
mehr Verantwortung für die Qualitätssicherung und –entwicklung ihrer Organisation und die damit
verbundenen Prozesse tragen. Daraus ergeben sich sehr anspruchsvolle Anforderungen und Entwicklungsaufgaben
für die Akteure der Einzelschulen. Schulentwicklungsberatung soll Schulen im Prozess
der Realisierung systematischer Schulentwicklung unterstützen und Entwicklungsimpulse setzen, die
zur Verbesserung der Schulqualität beitragen.
Es ist festzustellen, dass dieses wichtige Unterstützungsinstrument und wissenschaftliche Thema in
der Schulentwicklungsforschung bislang nicht länderübergreifend erforscht wurde, sodass zu Recht
von einem Desiderat gesprochen wird (Arnold & Reese, 2010; Schnebel 2009). Das Ziel des zugrundeliegenden
Dissertationsprojekts ist es daher, mit empirischer und anwendungsorientierter Forschung
einen Beitrag für die Praxis der Schulberatung und zugleich für die Schulentwicklungsforschung zu
leisten. Der Fokus dieses Kongressbeitrags geht der Frage nach, welche Rolle Schulentwicklungsberatung
in den Schul- und Steuerungssystemen der deutschen Bundesländer spielt. Dieser Fragestellung
wurde mithilfe eines explorativen und methodenintegrativen Designs nachgegangen.
Im Vortrag sollen Ergebnisse aus einer Fragebogenerhebung (an den deutschen Kultusministerien) zur
Organisationsstruktur und Ausgestaltung der Schulentwicklungsberatung in den Bundesländern vorgestellt
werden. Dies ist eine erste Bestandsaufnahme des Feldes. Zudem sollen drei kontrastreiche
Fallbeispiele (Bundesländer) die Darstellung der vielfältigen Landschaft der Schulentwicklungsberatung
in den deutschen Bundesländern vertiefen. Diese Ergebnisse resultieren aus der Analyse qualitativer
Experteninterviews und Dokumentenanalysen, die zusammen einen Teil des gesamten Dissertationsprojekts
darstellen.
Abschließend wird auf der Basis der vorgestellten Ergebnisse eine Diskussion darüber eingeleitet, ob
Schulentwicklungsberatung ein „Schnittstellenmanagement“ zwischen den Steuerungsebenen behördlicher
Schulverwaltung, Schulaufsicht, externer Evaluation und Einzelschule einnehmen kann.
Adenstedt, K. (2010): Unterstützungssysteme der Schulentwicklung aus der Sicht von Schulleitern am Beispiel
Sachsen-Anhalt. München.
Arnold, E. & Reese, M. (2010). Externe Beratung. In T. Bohl et al. (Hrsg.), Handbuch Schulentwicklung (S. 298-302).
Stuttgart, Julius Klinkhardt Verlag.
Dedering, K., Goecke, M., Rauh, M. & Tillmann, K.-J. (2010). Externe Schulentwicklungsberatung in Nordrhein-
Westfalen. Grundinformationen DFG Projekt „Wie beraten die Berater? Externe Berater als Akteure der Schulentwicklung“.
Universität Bielefeld. http://www.uni-bielefeld.de/erziehungswissenschaft/ag4/dokumente/ Externe-Schulentwicklungsberatung-NRW.pdf
[25.06.2012].
Schnebel, S. (2009). Beratung für Schulentwicklung. In S. Blömeke et al. (Hrsg.), Handbuch Schule (S. 575-579).
Stuttgart, Julius Klinkhardt Verlag.
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