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Mo. 10.09.| Einzelbeiträge 8 | 16:15 – 16:55 Uhr | Raum T2 214<br />

Thorben Huelmann 1 , Ali Ünlü 2 , Wilfried Bos 1 , Miriam M. Gebauer 1<br />

Kognitive Diagnose Modelle in Large Scale Assessments: Anwendung der<br />

Rule Space Methode auf die TIMSS 2007 Daten<br />

1 Technische <strong>Universität</strong> Dortmund, 2 Technische <strong>Universität</strong> München<br />

huelmann@ifs.tu-dortmund.de<br />

Am Beispiel der TIMS-Studie (Bos et al., 2008) soll gezeigt werden, welchen Mehrwert die Rule-<br />

Space-Methode (RSM, Tatsuoka, 2009) gegenüber der Item-Response-Theorie (IRT, van der<br />

Linden & Hambleton, 1997) liefern kann, und die Frage beantwortet werden, wie probabilistische<br />

Kompetenzprofile für Schülerinnen und Schüler (SuS) entwickelt werden können. Die Möglichkeiten,<br />

im Rahmen von Studien im Large Scale Format diagnostische Informationen über<br />

einzelne Schülerinnen und Schüler zu gewinnen, sind aufgrund der Annahmen der unterliegenden<br />

IRT Modelle begrenzt. Eine alternative Modellierung nach der RSM bietet hingegen mehr<br />

Optionen.<br />

Die RSM misst neben der Fähigkeitsausprägung die Ungewöhnlichkeit eines Antwortmusters.<br />

Ungewöhnliche Antwortmuster sind dabei solche, in denen z.B. schwere Items beantwortet<br />

wurden, jedoch leichte nicht. Zusammen bilden Fähigkeitsparameter und Ungewöhnlichkeitsparameter<br />

einen 2-dimensionalen reellen Raum, den sogenannten Rule-Space. Das Verfahren der<br />

RSM wurde von K. Tatsuoka entwickelt und in den USA bereits auf den Scholastic Aptitude Test<br />

angewandt.<br />

Basierend auf dem TIMSS 2007-Datensatz der vierten Klassen (N = 350) wurden über eine Q-<br />

Matrix 20 Items bestimmte Kompetenzen zugewiesen und optimale Antwortmuster erstellt, also<br />

solche Muster, die bei einem bestimmten Kompetenzprofil (KP) zu erwarten sind. Diese Antwortmuster<br />

wurden zusätzlich zu den real auftretenden Mustern in den Rule-Space eingezeichnet<br />

und so über die Abstände Analysen gestellt, wie z.B. die Erstellung von probabilistischen KP<br />

oder das Aufdecken verborgener Dimensionen.<br />

Die über die RSM erstellten KP zeigen, dass die betrachteten SuS selten Probleme in dem Inhaltsbereich<br />

Arithmetik zeigen. In den Bereichen Geometrie und Daten gibt es jedoch noch Potential<br />

zur Leistungssteigerung. Auch konnte gezeigt werden, dass die Einteilung der Inhalts- und<br />

Kompetenzbereiche den Daten gerecht wird, aber über die Einführung einer weiteren Kompetenz,<br />

die sich mit räumlichem Vorstellungsvermögen befasst, nachgedacht werden sollte. An<br />

dieser Stelle werden die Grenzen der IRT deutlich, da diese Analysen über die Möglichkeiten der<br />

IRT hinausgehen.<br />

Die Erstellung der KP ist von besonderer Wichtigkeit, da über einen reinen Leistungsvergleich<br />

hinaus auch geklärt werden kann, wie gute Leistungen erreicht wurde, und daraus Handlungsdirektiven<br />

abgeleitet werden können.<br />

Bos, W., Bonsen, M., Baumert, J., Prenzel, M., Selter, C. & Walther, G. (Hrsg.). (2008). TIMSS 2007 Mathematische<br />

und Naturwissenschaftliche Kompetenzen von Grundschulkindern in Deutschland im internationalen Vergleich.<br />

Münster: Waxmann.<br />

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