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Di. 11.09.| Einzelbeiträge 17 | 16:00 Uhr – 16:40 Uhr | Raum S2 121<br />

Helena van Vorst 1 , Sabine Fechner 2 , Elke Sumfleth 1<br />

Die Merkmale lebensweltlicher Kontexte und ihr Einfluss auf das<br />

Schülerinteresse im Fach Chemie<br />

1 <strong>Universität</strong> Duisburg-Essen, 2 Leibniz <strong>Universität</strong> Hannover<br />

helena.vanvorst@uni-due.de<br />

Die Bedeutung von Interesse für den erfolgreichen Verlauf schulischer Lernprozesse ist bekannt.<br />

Gerade im Bereich der Naturwissenschaften ist zudem ein hoher Rückgang des Interesses im<br />

Verlauf der Schulzeit festzustellen (Hoffmann, Häußler & Lehrke, 1998). Dies gilt vor allem für<br />

die Fächer Chemie und Physik, die gerade bei Mädchen besonders unbeliebt sind. Aus diesem<br />

Grund ist es Ziel dieser Studie, den Einfluss lebensweltlicher Anwendungsbezüge, s.g. Kontexte,<br />

auf das Interesse der SchülerInnen im Fach Chemie zu untersuchen.<br />

In den vergangenen Jahren fanden Kontexte einen zunehmenden Einzug in<br />

naturwissenschaftliche Curricula und Lehr-Lernmaterialien. Obwohl ihr positiver Einfluss auf das<br />

Schülerinteresse in vielen Studien nachgewiesen werden konnte, ist ein deutlicher<br />

Interessenunterschied, abhängig vom gewählten Kontext unverkennbar. Gleichzeitig scheint die<br />

bisherige Auswahl von Kontexten für den Unterricht eher intuitiv und wenig systematisch zu<br />

erfolgen.<br />

Um eine Systematisierung der Kontextauswahl zu ermöglichen, wurden im Rahmen dieser Studie<br />

zunächst geeignete Merkmale für die Kategorisierung von Kontexten herausgearbeitet. Dabei<br />

zeigten sich die Merkmale Alltagsbezug, Besonderheit und Aktualität als zentrale<br />

Untersuchungskategorien. Ihre Operationalisierung konnte anhand umschreibender Aussagen<br />

und adjektivischer Schlüsselwörter realisiert werden. Die Validierung erfolgte mithilfe eines<br />

Ratings durch fachdidaktische Mitarbeiter und Studierende. Auf dieser Grundlage wurden<br />

merkmalsgetreue Kontexte entwickelt, deren Merkmalszugehörigkeit durch 592 SchülerInnen<br />

der Jahrgangsstufe 9 überprüft wurde. So konnten Kontexte mit eindeutiger<br />

Merkmalszuschreibung für die anschließende Interessenbefragung ausgewählt werden. In einer<br />

Fragebogenstudie wurde das situationale Interesse an diesen Kontexten mithilfe von 691<br />

SchülerInnen der Jahrgangsstufe 9 an Gymnasien ermittelt. Die Ergebnisse zeigen, dass Kontexte<br />

mit einer Kombination der Merkmale Besonderheit und Aktualität zu einem signifikant höheren<br />

situationalen Interesse im Vergleich zu Kontexten mit anderen Merkmalen führen. Dieses<br />

Ergebnis gilt für beide Geschlechter gleichermaßen. Darüber hinaus interessieren sich Mädchen<br />

signifikant mehr für alltägliche Kontexte als Jungen, während diese ein höheres Interesse an<br />

besonderen Kontexten angeben.<br />

Hoffmann, L., Häußler, P., & Lehrke, M. (1998). Die IPN-Interessenstudie Physik. Kiel: IPN.<br />

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