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Di. 11.09.| Postersession | Poster 35 | 10:30 Uhr – 12:30 Uhr | Galerie 1.Stock Halle<br />

Reimer Kornmann<br />

Methode und Ergebnisse der Evaluation einer Vorlesung "Mathematik im<br />

Anfangsunterricht unter erschwerten Bedingungen<br />

Pädagogische Hochschule Heidelberg<br />

kornmann@ph-heidelberg.de<br />

In einer selbst gehaltenen Vorlesung sollten Studierende des Studiengangs Sonderpädagogik<br />

grundlegende allgemeinpädagogische und fachdidaktische Kompetenzen für einen erfolgreichen,<br />

an Prinzipien des aktiv entdeckenden Lernens orientierten Mathematikunterricht mit<br />

Kindern im Primarbereich von Grund- und/oder Förderschulen erwerben (Kornmann, 2010).<br />

Ergebnisse einer Eingangsuntersuchung (mittels freier und standardisierter schriftlicher Selbstauskünfte)<br />

ließen darauf schließen, dass bei einem Teil der Studierenden erhebliche Aversionen<br />

gegenüber diesem Fach, das sie später unterrichten müssen, bestanden. Dieser Befund wurde<br />

bei der inhaltlichen und methodischen Konzeption der Vorlesung in Form von sechs deklarierten<br />

und begründeten Zielsetzungen berücksichtigt:<br />

1) Förderung eines unbelasteten Verhältnisses zur Mathematik, um den Kindern Interesse und<br />

Freude an mathematischen Lerninhalten zu vermitteln<br />

2) Entwicklung von Sensibilität für mathematische Phänomene im Alltag, um den Kindern<br />

einen Zugang zur Mathematik zu ermöglichen<br />

3) Berücksichtigung wichtiger Prinzipien von Bildung und Erziehung bei der Unterrichtsgestaltung,<br />

um dem eigenen pädagogischen Handeln einen erkennbaren ethisch reflektierten<br />

Sinn zu geben<br />

4) Vermittlung geeigneter mathematikdidaktischer und entwicklungstheoretischer Konzepte ,<br />

um die individuellen Entwicklungsprozesse der Kinder erkennen und in geeigneter Weise<br />

unterstützen zu können<br />

5) Vermittlung geeigneter methodischer Ansätze für einen individualisierenden Unterricht<br />

6) Vermittlung von Widerständigkeit gegenüber konkurrenzorientiertem Lernen und Fähigkeit<br />

zur Nutzung von Freiräumen für pädagogisch sinnvolles Handeln.<br />

Diese sechs Zielsetzungen waren auch Inhalt einer Nachbefragung am Ende der Vorlesung. Dabei<br />

schätzten die Studierenden auf einer fünfstufigen Skala jeweils ein,<br />

1) inwieweit sie ihnen bereits vor der Vorlesung bekannt und bedeutsam war,<br />

2) inwieweit sie sich während der Vorlesung als persönlich bedeutsam erkennen ließ,<br />

3) inwieweit sie bei der Gestaltung der Vorlesung berücksichtigt wurde.<br />

Die varianzanalytisch ausgewerteten Ergebnisse zeigen, dass sich die persönliche Bedeutsamkeit<br />

der sechs Zielsetzungen am Ende der Vorlesung in hochsignifikanter Weise deutlich erhöht hatte,<br />

wobei dieser Befund mit der Einschätzung der inhaltlichen Gestaltung korrespondierte. Der<br />

vorgestellte Forschungsansatz soll dazu anregen, über eine Verbesserung der Hochschullehre<br />

günstigere Voraussetzungen für erfolgreichen schulischen Unterricht zu schaffen.<br />

Kornmann, R. (2010): Mathematik: für Alle von Anfang an. Bad Heilbrunn: Klinkhardt.<br />

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