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Mo. 10.09.| Einzelbeiträge 9 | 15:00 – 15:40 Uhr | Raum T2 220<br />

Jürgen Wilbert<br />

Faktorielle und diskriminative Validität einer ressourcen-orientierten<br />

„Lehrereinschätzliste für Sozial- und Lernverhalten“ (LSL) bei Schülern mit<br />

Beeinträchtigungen im Lernen und Sozialverhalten<br />

<strong>Universität</strong> zu Köln<br />

juergen.wilbert@uni-koeln.de<br />

Aus der Perspektive der Ressourcenorientierung lassen sich Kompetenzen im Lern- und Sozialverhalten<br />

relativ leicht und ökonomisch durch Lehrereinschätzlisten erheben. Allerdings gibt es<br />

bislang kaum Erkenntnisse, ob solche Checklisten auch bei Schülerinnen und Schülern mit Beeinträchtigungen<br />

im Lernen und Sozialverhalten anwendbar sind und beide Gruppen erfolgreich<br />

dadurch erfolgreich unterschieden werden können. Diese Fragen stellen sich umso mehr, bedenkt<br />

man die hohe Komorbidität von Lern- und Verhaltensstörungen (Linderkamp & Grünke,<br />

2007). Um die Ressourcen von Schülern mit Beeinträchtigungen im Lernen und Sozialverhalten<br />

zu erfassen, verwendeten wir die „Lehrereinschätzliste für Sozial- und Lernverhalten“ (LSL) von<br />

Petermann und Petermann (2006).<br />

Wir erhoben die Lehrereinschätzung durch die LSL von 299 Schülern mit diagnostiziertem sonderpädagogischem<br />

Förderbedarf im Lernen und Sozialverhalten. Die Schulnoten wurden ebenfalls<br />

von den Lehrerinnen und Lehrern erfragt.<br />

Die internen Konsistenzen der 10 LSL Subskalen liegen zwischen α = .73 und .91. Bei den meisten<br />

Skalen finden sich die zu erwartenden signifikanten Unterschiede zwischen beiden Schülergruppen.<br />

Konfirmatorische Faktorenanalysen zeigen jedoch, dass sich eine Auswertung auf Subskalen-Ebene<br />

nicht empfiehlt. Eine zweifaktorielle Lösung der Skalen Lern-/Arbeitsverhalten und<br />

Sozialverhalten bietet die beste Modellanpassung. Durch eine Diskriminanzanalyse ließen sich<br />

68% der Schüler korrekt klassifizieren.<br />

Insgesamt kann die Konsistenz der LSL bei Schülern mit Beeinträchtigungen im Lernen und Sozialverhalten<br />

bestätigt werden. Aufgrund der hohen Interkorrelationen zwischen den 10 Subskalen<br />

wird eine einfachere Auswertung der zwei Skalen „Lern- und Arbeitsverhalten“ sowie „Sozialverhalten“<br />

empfohlen. Dabei sollte die hohe Itemanzahl reduziert werden, was ohne große<br />

Verluste in der Testgüte möglich ist (Sparfeldt et al., 2012). Die relativ große Anzahl an falsch<br />

klassifizierten Schülern kann sich entweder durch eine nicht genügend hohe Diskriminanz der<br />

Skalen oder aber durch die hohe Komorbidität von Lern- und Verhaltensstörungen ergeben.<br />

Linderkamp, F. & Grünke, M. (2007). Lern- und Verhaltensstörungen: Klassifikation, Prävalenz & Prognostik. In F.<br />

Linderkamp & M. Grünke (Hrsg.), Lern- und Verhaltensstörungen (S. 14–28). Weinheim: Beltz.<br />

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