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Mo. 10.09.| Symposium 3 | 16:15 Uhr – 16:55 Uhr | H 12<br />

Kerstin Göbel<br />

Interkulturelle Lehr-/Lernprozesse im Englischunterricht<br />

Bergische <strong>Universität</strong> Wuppertal<br />

In der Forschung besteht Einigkeit darüber, dass interkulturelle Kompetenz eine wichtige, in der<br />

Schule zu vermittelnde Kompetenz ist. Es gibt zahlreiche normative Modelle darüber, was interkulturelle<br />

Kompetenz ist, aber bislang nur wenig empirische Forschung dazu, wie diese in der<br />

Schule gefördert werden kann. Gerade der Fremdsprachenunterricht nimmt im Hinblick auf die<br />

Vermittlung interkultureller Kompetenzen eine wichtige Rolle ein. Unter Bezugnahme auf das<br />

Modell zur interkulturellen Sensibilität von Bennett & Bennett (2003) wird die Frage nach der<br />

Förderung interkultureller Kompetenz aus der Perspektive der Unterrichtsforschung nachgegangen.<br />

Es wird untersucht, welche Instruktions- und Aufgabenformen und welche Qualitätsmerkmale<br />

des Unterrichts sich unterstützend<br />

auf den Erwerb interkultureller Kompetenz der Lernenden auswirken. Im Rahmen von Mehrebenenanalysen<br />

von Schüler-, Lehrpersonen- und Unterrichtsdaten wurden die Angebots-<br />

Nutzungsbedingungen zur Förderung interkultureller Kompetenz im Englischunterricht empirisch<br />

bestimmt. Der Vortrag präsentiert Re-Analysen der Video-Daten des DESI-Projekts (Deutsch-<br />

Englisch-Schülerleistungen International; n= 104 Unterrichtsvideos zum interkulturellen Englischunterricht)<br />

präsentiert, die im Rahmen des DFG-Projektes „Förderung interkultureller Lehr-<br />

/Lernprozesse“ an der Bergischen <strong>Universität</strong> Wuppertal erarbeitet wurden. In Anlehnung an<br />

eigene Vorarbeiten (Göbel, 2007; Göbel & Helmke, 2010) wurden hoch-inferente Ratings der<br />

Unterrichtsvideos der gesamten Videostichprobe realisiert, die die allgemeinen und spezifischen<br />

Qualitätsdimensionen interkulturellen Englischunterrichts abbilden sollten. Die Analysen zeigen:<br />

Sowohl inhaltsspezifische Dimensionen des interkulturellen Unterrichts (die Vermittlung kultureller<br />

Differenzen, positive Wertschätzung kultureller Unterschiede, eine kritische Reflexion von<br />

Vorurteilen) als auch allgemein-didaktische Dimensionen (positive Fehlerkultur, Anknüpfen an<br />

die Erfahrungswelt der Lernenden) hängen positiv mit den interkulturellen Lernergebnissen<br />

zusammen. Die Ergebnisse der Mehrebenenanalysen werden durch qualitative „best practice“<br />

Analysen illustriert. Im Hinblick auf die Lehrerbildung weisen die Ergebnisse auf die Notwendigkeit<br />

der Förderung interkultureller Sensibilität von Lehrkräften, auf die Förderung allgemeiner<br />

didaktischer Kompetenzen des Lehrpersonals sowie auf die Notwendigkeit der Definition geeigneter<br />

interkultureller Unterrichtsthemen und Materialien hin.<br />

Bennett, J., Bennett, M. & Allen, W. (2003). Developing Intercultural Competence in the Language Classroom. In D.<br />

L. Lange and M. Paige (Eds.), Culture as the core (pp. 237-270). Greenwich: IAP.<br />

Göbel, K. (2007). Qualität im interkulturellen Englischunterricht – eine Videostudie. Münster: Waxmann.<br />

Göbel, K. & Helmke, A. (2010). Intercultural learning in English as a foreign language instruction: The importance of<br />

teachers’ intercultural experience and the usefulness of precise instructional directives. Teaching and Teacher<br />

Education, 26 (8). 1571-1582.<br />

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