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Di. 11.09.| Einzelbeiträge 20 | 16:45 Uhr – 17:25 Uhr | Raum T2 121<br />

Susanne Lindemann, Dominik Becker, Jan Schröder<br />

Individuelle Förderung, akademisches Selbstkonzept und<br />

Schülerleistungen in Abhängigkeit von der Prozessqualität des<br />

gebundenen Ganztags<br />

Institut für Schulentwicklungsforschung, Technische <strong>Universität</strong> Dortmund<br />

Lindemann@ifs.tu-dortmund.de<br />

Während aus angloamerikanischen Studien ein Zusammenhang zwischen der Verwendung von<br />

Methoden zur individuellen Förderung von Schülerinnen und Schülern (SuS) (instructional strategies<br />

of teaching) und den erzielten Schülerleistungen belegt ist (Marzano, Pickering & Pollock, 2001),<br />

beruhen umfangreiche Reformierungen im deutschen Schulsystem – so zum Beispiel die Umwandlung<br />

von Halb- in Ganztagsschulen – oftmals lediglich auf Wirkungsannahmen. Die Einführung des<br />

gebundenen Ganztags verbindet mindestens zweierlei Ziele miteinander, und zwar 1) Schülerinnen<br />

und Schüler durch mehr Zeit individuell fördern zu können, um schließlich 2) deren Leistungen zu<br />

erhöhen (Keuffer & Trautmann, 2008).<br />

Aus den Erkenntnissen der empirischen Unterrichtsforschung kann bilanziert werden, dass der<br />

Unterricht keine direkten und linearen Wirkungen auf Schülerleistungen aufweist. Vielmehr sind<br />

dessen Effekte u.a. über die Wahrnehmungen von SuS zum Unterricht oder die Lern- und<br />

Denkprozesse zu erklären (Winne & Marx, 1977). Insofern stellen sich bezogen auf die Ausgangsthese<br />

folgende Forschungsfragen: 1) Wird auch im gebundenen Ganztag der Effekt der von den SuS<br />

wahrgenommenen individuellen Förderung auf die Schülerleistung durch die Kontrolle des<br />

fachdomänenspezifischen Selbstkonzepts mediiert? 2) Können potentielle Unterschiede des<br />

Mediationseffektes zwischen Ganztagsschulen auf die Prozessqualität des gebundenen Ganztags<br />

zurückgeführt werden?<br />

Als Datenbasis dient die Schülerbefragung der im Projekt „Ganz In - Mit Ganztag mehr Zukunft. Das<br />

neue Ganztagsgymnasium NRW“ im Jahr 2010 durchgeführten Ausgangserhebung an 31 Gymnasien in<br />

NRW (N=3229) und die anschließend stattgefundene Erhebung der Unterrichtsqualität. Auf Basis<br />

eines Mehrebenen-Pfadmodells wird zunächst getestet, ob es einen signifikanten Zusammenhang<br />

zwischen der durch die SuS wahrgenommenen individuellen Förderung und ihren Schulleistungen<br />

gibt, der durch Kontrolle ihres fachdomänenspezifischen akademischen Selbstkonzepts<br />

auspartialisiert werden kann. Anschließend sollen Stärke und Signifikanz des Effekts zwischen den 31<br />

Projektschulen verglichen und mittels Variablen der Prozessqualität des gebundenen Ganztags wie<br />

z.B. der Strukturierung des Unterrichts erklärt werden.<br />

Die Ergebnisse der Analysen tragen dazu bei, das Forschungsdesiderat hinsichtlich der Wirkung von<br />

Ganztagsschule zumindest in Teilen zu schließen.<br />

Keuffer, J. & Trautmann, M. (2008). Unterricht. In T. Coelen & H.-U. Otto (Hrsg.), Grundbegriffe Ganztagsbildung.<br />

Das Handbuch (S. 557-565). Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.<br />

Marzano, R. J., Pickering, D. J. & Pollock, J. E. (2001). Classroom instruction that works: research-based strategies<br />

for increasing student achievement. Alexandria: VA: Association for Supervision and Curriculum Development.<br />

Winne, P. H. & Marx, R. W. (1977). Reconceptualizing research on teaching. Journal of Educational Psychology, 69,<br />

668-678.<br />

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