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Mo. 10.09.| Einzelbeiträge 8 | 14:15 – 14:55 Uhr | Raum T2 214<br />

Daniel Kasper, Ali Ünlü<br />

Skalierung in PISA: Wie sensitiv sind verschiedene Skalierungsverfahren?<br />

Technische <strong>Universität</strong> München<br />

daniel.kasper@tum.de<br />

Zur Skalierung von Items und Personen im Programme for International Student Assessment<br />

(PISA) werden Varianten des Rasch-Modells verwendet (OECD, 2012). Diese Modelle bilden<br />

manifeste diskrete Antwortvariablen auf latente stetige Merkmalsvariablen ab, d.h. die in PISA<br />

beobachteten diskreten Testleistungen werden auf latente kontinuierliche Kompetenzdimensionen<br />

abgebildet (erster Schritt der Skalierung). Die latenten stetigen Kompetenzdimensionen<br />

werden in einem zweiten Schritt anhand von Cut-Off Schwellenwerten in latente diskrete Kompetenzstufen<br />

eingeteilt. Goodness-of-fit Statistiken für die Gesamtanpassung der Modelle unter<br />

variierenden Bedingungen (z.B. unterschiedliche Methoden zum Umgang mit fehlenden Werten,<br />

verschiedene Varianten zur Dichotomisierung der Daten, unterschiedliche Software zur Auswertung<br />

der Daten) sowie spezielle Statistiken zur Überprüfung der testbaren Konsequenzen aus<br />

diesen Modellen werden selten berichtet. Darüber hinaus steht ein Vergleich dieses als Zweischritt-Diskretisierungsverfahren<br />

zu bezeichnenden Vorgehens mit alternativen diagnostischen<br />

psychometrischen Modellierungsansätzen noch aus. Die Modelle dieser Klasse können allgemein<br />

als restringierte Latent-Class-Analysen aufgefasst werden, d.h. die Verfahren bilden manifeste<br />

diskrete Variablen direkt auf latente diskrete Merkmale ab. Eine Diskretisierung, oftmals basierend<br />

auf qualitativen Urteilen, bleibt aus und ist direkter Bestandteil der Modellierung. Für den<br />

PISA Kontext erscheint das Hierarchical-Mixture-General-Diagnostic-Modell (HMGDM) als besonders<br />

interessant, weil es die hierarchische und heterogene Struktur der PISA-Daten wie sie<br />

sich aus dem komplexen Erhebungsdesign ergeben berücksichtigen kann (von Davier, 2010). Als<br />

Erweiterung des General-Diagnostic-Modells (von Davier, 2008) hat es sich in empirischen Anwendungen<br />

als nützlich erwiesen. Eine ausführliche Anwendung auf PISA-Daten und Analysen<br />

zur Sensitivität dieser Modelle gegenüber Variationen in den Bedingungen sind noch nicht erfolgt.<br />

In diesem Vortrag werden erste Ergebnisse zu Sensitivitäts- und Robustheitsanalysen der<br />

herkömmlichen Skalierungsverfahren in PISA mit den entsprechenden Ergebnissen zum HMGDM<br />

in direkter Anwendungen auf PISA-Daten vorgestellt und verglichen. Mehrwert und Implikationen<br />

der Ergebnisse für die Forschung und Praxis im Large Scale Assessment schließen den Vortrag<br />

ab.<br />

OECD (2012). PISA 2009 technical report. Paris: OECD Publishing.<br />

Von Davier, M. (2008). A general diagnostic model applied to language testing data. British Journal of Mathematical<br />

and Statistical Psychology, 61, 287-307.<br />

Von Davier, M. (2010). Hierarchical mixtures of diagnostic models. Psychological Test and Assessment Modeling,<br />

52, 8-28.<br />

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