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Di. 11.09.| Einzelbeiträge 29 | 14:00 Uhr – 14:40 Uhr | Raum T2 233<br />

Christopher Osterhaus 1 , Susanne Koerber 1 , Daniela Mayer², Beate Sodian²<br />

Wissenschaftsverständnis und Methodenkompetenz in der Grundschule<br />

1 Pädagogische Hochschule Freiburg, ²Ludwig-Maximilians-<strong>Universität</strong> München<br />

osterhaus@ph-freiburg.de<br />

Bereits im Grundschulalter verfügen Kinder über ein erstes „Wissenschaftsverständnis” sowie<br />

elementare Methodenkompetenzen. So zeigen neuere Studien, dass sie erste Vorstellungen<br />

darüber besitzen, wie beispielsweise naturwissenschaftliches Wissen entsteht, wie neue<br />

Erkenntnisse gewonnen werden, oder was ein gutes von einem schlechten Experiment<br />

unterscheidet. In diesem Beitrag stellen wir die Befunde zweier Studien vor, in denen das Wissen<br />

über Naturwissenschaften von über 2000 Grundschülern mittels eines schriftlichen<br />

Gruppentests untersucht wurde. Beide Studien wurden im Rahmen des Projekts Science-P, in<br />

dem auch der Gruppentest entwickelt wurde, durchgeführt. In der ersten Studie, einer groß<br />

angelegten Querschnittstudie, bearbeiteten 1824 Zweit-, Dritt- sowie Viertklässler unseren<br />

schriftlichen Gruppentest, in dem sowohl das Wissenschaftsverständnis als auch die<br />

Methodenkompetenz der Kinder getestet wurden. Ein Ziel der Studie war es, zu untersuchen, ob<br />

sich naturwissenschaftliche Kompetenz in die Dimensionen Wissenschaftsverständnis und<br />

Methodenkompetenz unterteilen lässt. Während die Ergebnisse signifikante<br />

Leistungsunterschiede zwischen den einzelnen Klassenstufen sowie einen Zusammenhang der<br />

Kompetenz zu allgemeinen kognitiven Fähigkeiten, dem Leseverständnis und dem sozioökonomischen<br />

Hintergrund der Kinder zeigten, bestätigte sich das postulierte Strukturmodell<br />

nicht: So ließen sich die Daten besser durch ein eindimensionales Raschmodell beschreiben als<br />

durch ein zweidimensionales, das zu einer leicht schlechteren Passung führte. In einer zweiten<br />

Studie bearbeiteten 235 Drittklässler eine überarbeitete Version unseres Gruppentests, die<br />

ausschließlich aus Multipe-Select Items bestand. Ziel der Anpassung war es, die angenommenen<br />

unterschiedlichen Niveaus des Wissenschaftsverständnisses und der Methodenkompetenz zu<br />

unterscheiden. Wie die Ergebnisse dieser zweiten Studie zeigten, lassen sich bei Drittklässlern<br />

naive Vorstellungen von Zwischen- sowie wissenschaftlich-fortgeschrittenen Vorstellungen<br />

unterscheiden.<br />

Diese Ergebnisse werden wir hinsichtlich der Struktur der naturwissenschaftlichen Kompetenz<br />

und des Wissenschaftsverständnisses sowie seiner Einflussfaktoren diskutieren.<br />

Koerber, S., Sodian, B., Kropf, N., Mayer, D., & Schwippert, K. (2011). Die Entwicklung des wissenschaftlichen<br />

Denkens im Grundschulalter: Theorieverständnis, Experimentierstrategien, Dateninterpretation. Zeitschrift für<br />

Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie,43/(1), 16-21.<br />

Zimmerman, C. (2007). The development of scientific thinking skills in elementary and middle school. Developmental<br />

Review,27/(2), 172-223.<br />

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