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Mo. 10.09.| Einzelbeiträge 5 | 17:45 Uhr – 18:25 Uhr | Raum T2 208<br />

Harry Kullmann<br />

Zeitmangel und verbessertes Zeitmanagement als Bedingungsfaktoren von<br />

Lehrerkooperation<br />

Technische <strong>Universität</strong> Dortmund<br />

harry.kullmann@tu-dortmund.de<br />

Lehrerkooperation ist eine potenziell wirkungsmächtige Prozessvariable auf Schulebene (vgl. z.B.<br />

Baum, Idel & Ullrich 2012). Theoretisch beschreiben lässt sich Kooperation als konstruktive,<br />

zielbezogene Interaktion mindestens zweier Organisationseinheiten. Während einige Faktoren<br />

gelingender Kooperation auf der Individualebene liegen, z.B. die Fähigkeit zur konstruktiven<br />

Kommunikation, werden andere Faktoren gemeinsam mit dem organisatorischen Umfeld determiniert.<br />

Ein Beispiel für den zweiten Typ ist die für Kooperation verfügbare Zeit. Deren Mangel<br />

wird von Lehrkräften häufig als Grund für nicht gelingende Kooperation genannt (z.B. Kullmann<br />

2010). Die Ursachenzuschreibung erfolgt dann eher zu Lasten übergeordneter Strukturen,<br />

z.B. in Bezug auf die Unterrichtsverpflichtung. Nach Lortie (1975) können solche Aussagen als<br />

ritualisierte Klagen charakterisiert werden.<br />

Die vorliegende Studie verfolgt drei Forschungsziele: Zum ersten zu erheben, inwiefern Lehrpersonen<br />

eine Zeitknappheit als Hindernis für Kooperationen einstufen. Zum zweiten zu ermitteln,<br />

inwiefern die gleichen Lehrkräfte eine Möglichkeit sehen, durch verbessertes Zeitmanagement<br />

an ihrer Schule mehr Kooperation zu ermöglichen. Dabei wird davon ausgegangen, dass Lehrpersonen<br />

das Zeitmanagement an ihrer Schule nicht ultimativ steuern, aber eine gemeinsame Reflexionen<br />

über eine optimierte Zeitnutzung anregen können. Zum dritten wird der Einfluss verschiedener<br />

Hintergrundvariablen (z.B. Geschlecht oder Schulform) untersucht.<br />

Datenbasis sind Fragebogenitems, die von 1.075 Lehrpersonen aus 82 Schulen (16 Grund-, 50<br />

Hauptschulen, 16 Gymnasien) beantwortet wurden. Der Anteil fehlender Werte war mit 3,3%<br />

gering und eine Vervollständigung des Datensatzes erfolgt mit dem EM-Algorithmus. Soweit<br />

angemessen wurden Mehrebenen¬ana¬¬lysen durchgeführt.<br />

Die Studie bestätigt die Annahme, wonach Zeitknappheit ein Hindernis für Kooperation darstellt.<br />

16% der Varianz liegen auf Schulebene (großer Effekt); zudem zeigen sich Schulformunterschiede.<br />

Eine Mehrheit der Lehrkräfte sieht zugleich Möglichkeiten für ein besseres Zeitmanagement<br />

zugunsten von Kooperation. Die Konfundierung von Kritik und Wahrnehmung eines Verbesserungspotenzials<br />

(Eta-Quadrat: 21%) unterstreicht die Handlungsoptionen auf individueller und<br />

schulischer Seite. Im Vortrag werden u.a. weitere Ergebnisse zur Bedeutung von Hintergrundvariablen<br />

vorgestellt.<br />

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