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Di. 11.09.| Symposium 14 | 14:45:15 Uhr – 15:25 Uhr | H 13<br />

Birte Glesemann, Dominik Becker<br />

Der Zusammenhang zwischen schulischer Komposition, dem Einsatz von<br />

Instrumenten individueller Förderung und Chancen(un)gleichheit<br />

Institut für Schulentwicklungsforschung, Technische <strong>Universität</strong> Dortmund<br />

Obwohl das Recht auf individuelle Förderung z.B. im Schulgesetz NRW verankert ist (SchulG<br />

NRW, §1), haben internationale Studien gezeigt, dass in Deutschland vor allem Schülerinnen und<br />

Schüler aus sozioökonomisch schlechter gestellten Elternhäusern oder mit Migrationshintergrund<br />

nicht die individuelle Förderung zu Teil wird, die zur Verwirklichung von Chancengerechtigkeit<br />

notwendig wäre (Graumann, 2008: 19). Aus der bildungsökonomischen Schuleffektivitätsforschung<br />

ist bekannt, dass die teacher quality von schulstrukturellen Variablen wie der<br />

sozialen Komposition abhängt (Bonesrønning et al., 2005). Im vorliegenden Beitrag soll daher<br />

untersucht werden, ob der Einsatz von Instrumenten individueller Förderung an Schulen – als<br />

Maß für teacher quality – in Abhängigkeit von der sozialen Komposition der Schulen variiert; und<br />

ob an Schulen mit häufigerer Verwendung individueller Förderungsinstrumente der Zusammenhang<br />

zwischen sozialer Herkunft und Schulerfolg geringer ist. Auf Basis der Schüler- (N = 3229),<br />

Eltern- (N = 2729) und Lehrerfragebögen (N = 564) der im Rahmen des Projekts „Ganz In - Mit<br />

Ganztag mehr Zukunft. Das neue Ganztagsgymnasium NRW“ im Jahr 2010 durchgeführten Ausgangserhebung<br />

an 31 Gymnasien in NRW wird mittels Mehrebenenanalysen zunächst der Effekt<br />

der sozialen Komposition der Schule auf die interschulische Varianz individueller Förderung<br />

berechnet. In einem zweiten Schritt wird ebenfalls mehrebenenanalytisch für jedes der erhobenen<br />

Förderungsinstrumente (z.B. Portfolioarbeit; Einsatz individualisierender Lernaufgaben) der<br />

Zusammenhang mit dem sozialen Gradienten der einzelnen Schulen geschätzt. Die vorliegenden<br />

Befunde werden im Rahmen des Beitrags sowohl unter der Perspektive der Schuleffektivitätsforschung<br />

als auch mit Blick auf die Implikationen für die schulische Praxis diskutiert.<br />

Bonesrønning, H., Falch, T., & Strøm, B. (2005). Teacher sorting, teacher quality, and student composition. European<br />

Economic Review, 49(2), 457-483.<br />

Graumann, O. (2008). Förderung und Heterogenität: Die Perspektive der Schulpädagogik. In K.-H. Arnold, O. Graumann,<br />

& A. Rakhkochkine (Eds.), Handbuch Förderung - Grundlagen, Bereiche und Methoden der individuellen<br />

Förderung von Schülern (pp. 16-25). Weinheim & Basel: Beltz Verlag.<br />

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