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Di. 11.09.| Einzelbeiträge 16 | 16:00 Uhr – 16:40 Uhr | Raum S2 137<br />

Arthur Drexler<br />

Auswirkungen von gemeinsamen Lehrveranstaltungen auf<br />

Ausbildungsqualität und interdisziplinäres Handeln am Beispiel der<br />

Studiengänge Pflege und Physiotherapie<br />

<strong>Universität</strong> Innsbruck<br />

arthur.drexler@uibk.ac.at<br />

Ausbildungen im Gesundheitssystem sehen in unterschiedlichen Fachgebieten zunehmend<br />

gemeinsame Unterrichtseinheiten vor, um aktuellen Anforderungen in der Gesellschaft besser<br />

begegnen zu können. Eine ganzheitliche Sicht auf Personen und damit eine verbesserte<br />

PatientInnenversorgung wird durch die Verzahnung von verschiedenen Disziplinen in der<br />

Ausbildung ebenso angestrebt wie eine verstärkte Kooperation und Kommunikation zwischen<br />

den Fachrichtungen (Selle et al., 2008; Sieger et al., 2010).<br />

Im Rahmen eines von der Robert Bosch Stiftung geförderten Projekts konnten solche Wirkungen<br />

aus verschiedenen Blickwinkeln empirisch überprüft werden. Dazu wurden die Studiengänge<br />

Pflege und Physiotherapie an der KH Freiburg mit einem multimethodischen Design zu mehreren<br />

Erhebungszeitpunkten untersucht. Die Studierenden wurden in drei Fokusgruppeninterviews<br />

und die DozentInnen sowie die Praktikumsstellen zweimalig mittels standardisierter<br />

Onlinefragebogen zu den konkreten Auswirkungen der gemeinsamen Lehrveranstaltungen<br />

befragt.<br />

Die Auswertungen zeigen durchaus Wirkungen der gemeinsamen Lehrveranstaltungen, die aber<br />

von den befragten Gruppen unterschiedlich interpretiert wurden. Die Studierenden gaben als<br />

Effekt vermehrtes interdisziplinäres Verständnis an, würden aber das Ausmaß an „Verzahnung“<br />

nicht erhöhen wollen. Die DozentInnen bemerkten ein größeres Verständnis für die je andere<br />

Fachrichtung bei den Studierenden, gleichzeitig aber keine vermehrten Interaktionen im<br />

Studium und zusätzlich einen erhöhten Aufwand in der Lehre. Die Praktikumsstellen zeigten kein<br />

einheitliches Bild der Effekte, da die Anzahl der PraktikantInnen und die Nähe zu ihnen<br />

unterschiedlich waren, sie bestätigten aber tendenziell positive Effekte, insbesondere bei<br />

Fallbesprechungen und in fachtheoretischen Bereichen.<br />

Als ein weiterer Untersuchungsbefund sollte zukünftig auf die Selektion von gemeinsamen<br />

Lehrveranstaltungen größeres Augenmerk gelegt werden und sollten spezifische Kriterien für<br />

den gemeinsamen Unterricht erarbeitet werden.<br />

Selle, K M, Salamon, K, Boarman, R, and Sauer, J (2008). Providing interprofessional learning through interdisciplinary<br />

collaboratoin: The role of "modelling". Journal of Interprofessional Care, 22, 85-92.<br />

Sieger, M, Ertl-Schmuck, R, and Bögemann-Großheim, E (2010). Interprofessionelles Lernen als Voraussetzung für<br />

interprofessionelles Handeln - am Beispiel eines interprofessionell angelegten Bildungs- und<br />

Entwicklungsprojekts für Gesundheitsberufe. Pflege & Gesellschaft, 15, 197-216.<br />

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