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Di. 11.09.| Einzelbeiträge 26 | 16:45 Uhr – 17:25 Uhr | Raum T2 220<br />

Markus Vogel 1 , Andreas Eichler²<br />

Muster im Entscheidungshandeln von Schülerinnen und Schülern in<br />

einfachen statistischen Situationen<br />

1 Pädagogische Hochschule Heidelberg, ²Pädagogische Hochschule Freiburg<br />

vogel@ph-heidelberg.de<br />

Mit der Leitidee Daten und Zufall der KMK-Bildungsstandards ist der Anspruch verbunden, dass<br />

die Schülerinnen und Schüler beim Umgang mit empirischen Daten prognostische sowie<br />

verallgemeinernde Entscheidungen begründet treffen lernen sollen. Welche Modelle sie solchen<br />

Entscheidungen zugrunde legen und wie sie diese sprachlich und handelnd begründen, wurde<br />

anhand einiger alltagsnaher statistischer Entscheidungssituationen empirisch untersucht. Ziel<br />

dieser Studien war es, für eine systematische Erforschung vorab Informationen darüber zu<br />

erhalten, welche basalen Modelle sich bei Schülerinnen und Schülern bei der Bearbeitung<br />

statistischer Situationen rekonstruieren lassen, welche statistischen Situationen geeignet<br />

scheinen, um solche Modellkonstruktionen zu aktivieren und welche Unterschiede sich auf<br />

verschiedenen Altersstufen und Schularten zeigen.<br />

Basierend auf dem theoretischen Konstrukt der mentalen Modelle (Johnson-Laird, 1984; Dutke,<br />

1994; Seel, 2001) und dem Informationsverarbeitungsmodell nach Schnotz & Bannert (1999)<br />

wurde theoriegeleitet ein vierstufiges Schwierigkeiten-Klassifikationsschema entwickelt. Als Teil<br />

eines umfassenderen Forschungsprogramms (vgl. Eichler & Vogel, accepted) wurde die<br />

theoriegeleitete Deduktion von Aufgabenschwierigkeitsgraden in zwei Studien mit zwei<br />

verschiedenen Schülerstichproben (n1=134, n2=44) in den Klassenstufen 4 und 6 (zusätzlich<br />

differenziert nach Hauptschule und Gymnasium) empirisch überprüft. Hierzu wurden die<br />

Lösungshäufigkeiten in entsprechenden Aufgabensettings anhand von Fragebogen quantitativ<br />

ausgewertet. Eingeforderte schriftliche Begründungen (n = 73) wurden von zwei unabhängigen<br />

Ratern kodiert und hinsichtlich der von Schülerinnen und Schülern als wesentlich die Situation<br />

beeinflussenden Faktoren kategorisiert. Trianguliert wurden die schriftlichen Lösungen über<br />

Videoaufzeichnungen und interviewbasierte Protokolle lauten Denkens einer zufälligen Auswahl<br />

von Schülerinnen und Schülern, die qualitativ analysiert wurden. Zusammenfassend lässt sich die<br />

theoriegeleitete Aufgabenkonstruktion durch signifikant (auf 5%-Niveau) unterschiedliche<br />

Lösungshäufigkeiten und interpretative Evidenz von Kodierungs- und Transskriptanalysen als<br />

empirisch validiert betrachten.<br />

Schnotz, W. & Bannert, M. (1999). Einflüsse der Visualisierungsform auf die Konstruktion mentaler Modelle beim<br />

Text-und Bildverstehen. Zeitschrift für Experimentelle Psychologie, 46(3), 217-236.<br />

Johnson-Laird, P. N. (1983). Mental models. Cambridge: University Press.<br />

Dutke, S. (1994). Mentale Modelle: Konstrukte des Wissens und Verstehens. Göttingen: Verlag für Angewandte<br />

Psychologie.<br />

Eichler, A. & Vogel, M. (accepted). Basic Modelling of Uncertainty – Young Students’ Mental Models. In R. Biehler<br />

& D. Pratt (Eds.), Probability in reasoning about data and risk, ZDM – The International Journal on<br />

mathematics Education, 44(7)<br />

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