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Mo. 10.09.| Einzelbeiträge 4 | 17:00 Uhr – 17:40 Uhr | Raum T2 204<br />

Irene T. Skuballa, Nicole Dillner, Sabina Panetta, Alexander Renkl<br />

Lassen sich Bewegungen im statischen Material durch ein Blickbewegungstraining<br />

induzieren?<br />

Albert-Ludwigs-<strong>Universität</strong> Freiburg<br />

skuballa@psychologie.uni-freiburg.de<br />

Lernende sehen sich häufig vor die Aufgabe gestellt, aus statischen Bildern Bewegungen ableiten<br />

zu müssen. Eine Möglichkeit Bewegungen im Bildmaterial zu „induzieren“, bietet das Cueing, z.B.<br />

durch Hinzufügen von Pfeilen. Allerdings birgt diese Methode auch Nachteile, da Cues missverstanden<br />

werden können und weiteren Verarbeitungsaufwand bedeuten. Vorangestellte Trainings<br />

könnten Bewegungen verstehen helfen, ohne Lernende durch zusätzliche Informationen<br />

während der Lernphase zu überfordern (De Koning & Tabbers, 2011). Abgeleitet aus Befunden<br />

zum Problemlösen (Thomas & Lleras, 2007), wurde in der vorliegenden Untersuchung vor der<br />

Lernphase ein nonverbales Training der Blickbewegungen durchgeführt, um seine Wirkung auf<br />

das Lernen aus statischem Material zu untersuchen. 44 Studierende wurden randomisiert der<br />

Trainingsgruppe oder der Kontrollgruppe zugeteilt. Die Erhebungen erfolgten in Einzelsettings<br />

unter Aufzeichnung von Blickbewegungen. Vor der Lernphase wurde die Trainingsgruppe gebeten,<br />

einem Stimulus auf einer inhaltsfreien Seite mit den Augen zu folgen, wobei sie an dieser<br />

Stelle nicht über Sinn und Zweck des Trainings informiert wurde. Sodann folgte die Lernphase für<br />

beide Gruppen. Hierbei wurde ein statisches Bild eines Kraftwerks präsentiert, das aus drei ineinandergreifenden<br />

Zyklen bestand. Die Funktionsweise des Kraftwerks wurde durch eine weibliche<br />

Stimme erklärt („Narration“). Der Lernerfolg wurde in Anlehnung an den Structure-Process-<br />

Function-Ansatz von Kalyuga und Hanham (2011) erhoben. Ergänzend wurden themengebundenes<br />

Interesse und die Arbeitsgedächtnisspanne erfasst.<br />

Erwartungskonform wies die Trainingsgruppe einen signifikant höheren Lernerfolg zu Prozessen<br />

und (marginal auch zu) Funktionen des Kraftwerks auf. In Bezug auf Strukturen zeigte sich kein<br />

Gruppenunterschied. Weiterhin fand sich ein positiver Zusammenhang zwischen Gesamtlernerfolg<br />

und Arbeitsgedächtnisspanne sowie Gesamtlernerfolg und situationalem Interesse. Hierbei<br />

bekundete die Kontrollgruppe mehr wertbezogenes Interesse gegenüber dem dargestellten<br />

Lerninhalt. Vorläufige Analysen der Blickbewegungsdaten weisen keinen Gruppenunterschied<br />

hinsichtlich der kumulierten Fixationsdauer auf narrations-kongruente Bereiche auf. Insgesamt<br />

bleibt festzuhalten, dass sich ein Blickbewegungstraining zu Bewegungen positiv auf das Verstehen<br />

von Prozessen und Funktionen auswirken kann.<br />

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