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Di. 11.09.| Einzelbeiträge 21 | 16:00 Uhr – 16:40 Uhr | Raum T2 204
Gabriele Beer
BrainMove - Bewege dich schlau
Universität Wien
rg.beer@aon.at
Das Zusammenführen neurobiologischer sowie trainingswissenschaftlicher Erkenntnisse führte
über den Themenbereich Lernen und Bewegung zum Projekt „BrainMove – bewege dich schlau“.
Der Inhalt des Projektes ist eine spezifische bewegungsorientierte Intervention, die unmittelbar
in den Unterricht integriert wird. Die aufgestellte Hypothese, dass BrainMove-Übungen die
Konzentrationsleistung verbessern und damit auch positive Wirkung auf das Lernen erzielt,
stützt sich auf aktuelle Erkenntnisse der Hirnforschung.
In der Forschungsfrage, ob „BrainMove“-Übungen eine geeignete Methode/Intervention zur
langfristigen nachhaltigen und/oder kurzfristigen Steigerung der schulischen Konzentrations-
und Aufmerksamkeitsleistung sind, bildet sich auch schon nahezu das Design ab.
In der Studie mit Versuch- und Kontrollgruppe wird einerseits ein langfristig leistungssteigender
Effekt mit einer Eingangs- und Ausgangstestung und einer 6-wöchig dazwischenliegenden
Bewegungs-intervention und andererseits ein kurzfristig leistungssteigender Effekt eine Woche
nach der Eingangstestung erfasst. Die Bewegungsintervention ist dem dreiphasigen Aufbau einer
klassischen Sporteinheit angelehnt (Aktivierungsteil, Hauptteil und Überleitungsteil). Die
Festlegung des Belastungsumfangs, der Interventionshäufigkeit und der Interventionsdauer
basiert auf trainingswissenschaftlichen Kennziffern. Die Aufmerksamkeits- und Konzentrationsleistung
wird mit dem Test d2-Aufmerksamkeits-Belastungs-Test erhoben. Getestet wurden 305
Schülerinnen und Schüler. Die Prüfung der Hypothesen erfolgte mittels einer univariaten
Varianzanalyse mit Messwiederholung.
Ergebnisse: Eine einmalige Bewegungsintervention „BrainMove“ führt zu keiner signifikanten
Verbesserung der Aufmerksamkeits- und Konzentrationsleistung unmittelbar nach der
Bewegungsintervention. Hingegen stieg die Konzentrationsleistung bei der dreimal wöchentlich
gesetzten Bewegungsintervention „BrainMove“ über sechs Wochen signifikant gegenüber der
Kontrollgruppe.
Ausblick: Eine neuerliche Testung im Juni 2012 soll Auskunft darüber geben, wie stabil die
Effekte der langfristigen Intervention sind, nachdem die Intervention vier Monate zurückliegt.
Bestehen Analogien zum sportlichen Training, ist zu erwarten, dass die Konzentrationsleistungswerte
wieder auf das Ausgangsniveau zurückgegangen sind.
Beer, G., & Schwarz, W. (2012). Lernen und Bewegung – Schlaglichter auf den aktuellen Forschungsstand. Wien.
Ztschr. Erziehung und Unterricht 1-2/2012, S. 87-101.
Beer, G., & Nikl, D., & Schwarz, W. (2012). Studie „Brain-Move – bewege dich schlau“. Aufmerksamkeitstestung
und Bewegungsübungen. Wien. Ztschr. Erziehung und Unterricht 1-2/2012, S. 103-113.
Beer, G., & Nikl, D., & Schwarz, W. (2012). Studie „Brain-Move – bewege dich schlau“. Eine bewegungsorientierte
Intervention. Bewegungsübungen im Schulunterricht am Bundesrealgymnasium Zehnergasse, Wr. Neustadt.
Wien. Ztschr. Erziehung und Unterricht 1-2/2012, S. 114-129.
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