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Mo. 10.09.| Symposium 7 | 15:00 Uhr – 15:40 Uhr | Raum T2 107<br />

Julian Roelle, Kirsten Berthold<br />

Vorbereitung zukünftigen Lernens mit kontrastierten Fällen:<br />

Ausgearbeitete Lösungen schlagen Inventing<br />

<strong>Universität</strong> <strong>Bielefeld</strong><br />

Das Arbeiten mit kontrastierten Fällen ist eine vielversprechende instruktionale Maßnahme, um<br />

Lernende auf das Lernen aus direkter Instruktion vorzubereiten (Schwartz & Bransford, 1998).<br />

Kontrastierte Fälle sind Beispiele, die sich auf zentralen Dimensionen eines Themengebiets unterscheiden.<br />

Ziel des Arbeitens mit kontrastierten Fällen in einer Vorbereitungsphase ist es, dass<br />

die Lernenden Vorwissen entwickeln, das ihnen hilft anschließende Instruktion fokussiert und<br />

tief zu verarbeiten. Die Effekte einer Vorbereitungs-Intervention mit kontrastierten Fällen auf<br />

das Lernen aus anschließenden Erklärungen wurden allerdings bislang kaum untersucht. Zudem<br />

ist es eine offene Frage, ob instruktionale Unterstützung während des Arbeitens mit kontrastierten<br />

Fällen zurückgehalten oder gegeben werden sollte. Vor diesem Hintergrund haben wir zwei<br />

Varianten einer Vorbereitungs-Intervention mit kontrastierten Fällen entwickelt, um Lernende<br />

auf das Lernen aus Erklärungen aus dem Themengebiet Management-Theorie vorzubereiten: (a)<br />

kontrastierte Fälle plus Inventing-Aufgaben, welche die Lernenden aufforderten, die Kontraste<br />

zwischen den Fällen selbst zu finden (vgl. Schwartz & Martin, 2004), (b) kontrastierte Fälle plus<br />

ausgearbeitete Lösungen, in denen die Kontraste zwischen den Fällen explizit aufgezeigt wurden.<br />

Wir untersuchten die Effekte der Vorbereitungs-Interventionen in einer experimentellen<br />

Studie mit drei Gruppen: (a) kontrastierte Fälle plus Inventing-Aufgaben, (b) kontrastierte Fälle<br />

plus ausgearbeitete Lösungen, (c) keine Vorbereitungs-Intervention. Die Ergebnisse zeigten, dass<br />

beide Varianten der Vorbereitung mit kontrastierten Fällen den Wissenserwerb beim Lernen aus<br />

anschließenden Erklärungen förderte. Zudem führten beide Vorbereitungs-Interventionen zu<br />

einer verringerten kognitiven Belastung und zu einem höheren Flow während des Lernens aus<br />

Erklärungen. In Bezug auf den Vergleich der beiden Varianten der Vorbereitung mit kontrastierten<br />

Fällen fanden wir, dass Lernende, die zusätzlich zu den kontrastierten Fällen ausgearbeitete<br />

Lösungen erhielten, mehr und effizienter aus den anschließenden Erklärungen lernten als Lernende,<br />

die Inventing-Aufgaben zu den kontrastierten Fällen bearbeiteten.<br />

Schwartz, D. L., & Bransford, J. D. (1998). A time for telling. Cognition and Instruction, 16, 475–522.<br />

Schwartz, D. L., & Martin, T. (2004). Inventing to prepare for future learning: The hidden efficiency of encouraging<br />

original student production in statistics instruction. Cognition and Instruction, 22, 129–184.<br />

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