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Di. 11.09.| Postersession | Poster 50 | 10:30 Uhr – 12:30 Uhr | Galerie 1.Stock Halle<br />

Melanie Basten, Matthias Wilde<br />

Untersuchung der Validität des Konstrukts „Biologische<br />

Bewertungskompetenz“ der Bildungsstandards<br />

<strong>Universität</strong> <strong>Bielefeld</strong><br />

melanie.basten@uni-bielefeld.de<br />

Die Bildungsstandards im Fach Biologie (KMK, 2004) fordern u.a. das Verfügen über die<br />

Kompetenz Bewertung, d.h. die Fähigkeit, zu kontroversen biologischen Themen unter Einbezug<br />

von Werten und Normen eine begründete Entscheidung zu treffen. Zwei<br />

Kompetenzstrukturmodelle (Theoretisches Modell zur ethischen Urteilsbildung und Göttinger<br />

Modell zur ökologischen Urteilsbildung) definieren normativ Teilkompetenzen der<br />

Bewertungskompetenz, differenzieren aber auch empirisch und normativ Niveaustufen dieser<br />

Teilkompetenzen. Im Projekt ESNaS (Hostenbach et al., 2011) sollen darauf aufbauend<br />

naturwissenschaftsübergreifende Diagnoseitems für die Bewertungskompetenz erstellt werden.<br />

Im Rahmen der vorliegenden Studien wurde die Validität der Kompetenzstrukturmodelle zur<br />

Bewertungskompetenz an SuS der 11. Klasse untersucht. In einer quantitativen Studie wurden<br />

bei 448 SuS der Bewertungskompetenz zugrunde liegende psychologische Variablen erhoben.<br />

Diese zeigten keine Zusammenhänge zu der Fähigkeit, eine bewertungsrelevante Entscheidung<br />

zu treffen (Basten & Wilde, 2011). Als Beispielthema in allen Studien dient das Thema<br />

postmortale Organspende mit der Entscheidung, (k)einen Organspendeausweis (mit<br />

Entscheidung für oder gegen Organentnahme) auszufüllen. Eine hohe Bewertungskompetenz<br />

geht normativ gesetzt damit einher, dass SuS in der Lage sind, vor dem Hintergrund der<br />

notwendigen Sachinformationen unter Einbezug von Werten und Normen eine solche<br />

Entscheidung zu treffen.<br />

In drei weiteren Studien wurde die Bewertungskompetenz der SuS in offener Form erhoben und<br />

qualitativ deduktiv anhand der Niveaustufen sowie induktiv bezogen auf die Spezifizierung auf<br />

das Thema Organspende ausgewertet. In Studie 1 wurden 14 SuS der 12. Klasse zu ihrer<br />

persönlichen Entscheidung hinsichtlich Organspende interviewt. In Studie 2 gaben 271 SuS ihre<br />

Gründe dafür an, dass sie (k)einen Organspendeausweis ausgefüllt hatten. In Studie 3 wurden 49<br />

SuS gebeten, eine fiktionale Dilemma-Situation zu bewerten und die Entscheidung anstelle des<br />

Betroffenen zu treffen. Der Auswertungsprozess zeigte zum einen erhebliche Schwierigkeiten<br />

bei der Anwendung der Niveaustufen der Teilkompetenzen auf das erhobene Material. Die<br />

Ergebnisse zeigen zudem, dass von den SuS, im Gegensatz zur Literatur, kaum hohe<br />

Niveaustufen erreicht werden. Die Berechnung des Zusammenhangs zur Entscheidung der SuS<br />

steht noch aus.<br />

Basten, M., & Wilde M. (2011). Judgment competence as a key to the reduction of the attitude-behaviour gap in<br />

organ donation. European Science Education Research Association ESERA 2011 Conference, Lyon, 50.<br />

Hostenbach, J., Fischer, H.E., Kauertz, A., Mayer, J., Sumfleth, E., & Walpuski, M. (2011). Modellierung der Bewertungskompetenz<br />

in den Naturwissenschaften zur Evaluation der Nationalen Bildungsstandards. Zeitschrift für<br />

Didaktik der Naturwissenschaften, 17, 261-288.<br />

KMK (2004). Bildungsstandards im Fach Biologie für den Mittleren Bildungsabschluss. München, Neuwied: Luchterhand.<br />

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